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Paris, 07. Jul (Reuters) - In Frankreich zeichnet sich eine deutlich höhere Wahlbeteiligung als bei der vergangenen Parlamentswahl 2022 ab. Um 12.00 Uhr hatten 26,3 Prozent der Wähler bei der Stichwahl ihre Stimme abgegeben, wie das Innenministerium am Sonntag mitteilte. Vor zwei Jahren hatten zu diesem Zeitpunkt erst knapp 19 Prozent im zweiten Wahlgang ihr Votum abgegeben.
Im ersten Wahldurchgang am 30. Juni erhielt der europaskeptische Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen 33 Prozent der Stimmen. Der Zusammenschluss von Linken und Grünen - die Neue Volksfront (NFP) - kam auf 28 und das Lager von Präsident Emmanuel Macron auf 20 Prozent. In der ersten Runde konnten sich Kandidaten ein Mandat sichern, wenn sie mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erreichten. Im zweiten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit: Wer die meisten Stimmen erhält, gewinnt.
Nach dem Rechtsruck in der ersten Wahlrunde liegt eine absolute Mehrheit des RN im Bereich des Möglichen. Ein Zweckbündnis des Mitte-Lagers von Macron und linken Kräften will einen Durchmarsch der Rechten in der zweiten Runde verhindern. Rund 200 Bewerber haben deswegen ihre Kandidatur zurückgezogen, um damit die Siegchancen besser platzierter Gegner des RN in den Wahlkreisen zu erhöhen. Demoskopen zufolge könnte diese Strategie aufgehen.
(Reuters-Büro Paris, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)