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08.09.2024 /17:58:02
Ampel-Vertreter sehen EU-Kommission bei Volkswagen-Krise in der Pflicht

Berlin, 08. Sep (Reuters) - Vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme bei Volkswagen <VOWG_p.DE> plädieren Politiker der Ampel-Koalition für mehr Hilfe aus Brüssel. "Ursula von der Leyen muss schnell eine ambitionierte Industriestrategie vorlegen, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich stärkt", sagte SPD-Chef Lars Klingbeil mit Blick auf die EU-Kommissionspräsidentin der "Süddeutschen Zeitung" laut Internetseite des Blattes. "Europa muss mithalten können bei den internationalen Entwicklungen und dafür muss Frau von der Leyen jetzt vorangehen."

Auch die FDP sieht die Kommission in der Pflicht, wenn auch mit anderer Stoßrichtung als die SPD. "Der Grund für diese Krise ist die absurde europäische Politik, die den Automobilherstellern unzählige Steine in den Weg legt", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr der Zeitung. "Der Staat hilft VW am besten, indem er dafür sorgt, dass die Flottenregulierung abgeschafft wird." Denn sie führe "zu irrsinniger Bürokratie", aber spare nicht ein Gramm CO2 ein. "Dafür werden wir uns auf europäischer Ebene einsetzen. Nur mit Technologieoffenheit können wir Unternehmen wie VW helfen."

Die Betriebsratschefin von VW, Daniela Cavallo, werde sich am Montag zur Sitzung des SPD-Präsidiums digital zuschalten, berichtete die Zeitung. Cavallo kämpft gegen die Kürzungspläne beim größten deutschen Autobauer und stößt damit bei den Sozialdemokraten auf großes Interesse. Volkswagen hatte zuletzt erklärt, wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage und mauer Aufträge notfalls auch Werke in Deutschland zu schließen. Dies galt bisher als Tabu.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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