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16.09.2024 /19:57:25
FOKUS 3-US-Anleger vor Fed-Entscheid vorsichtig - Tech-Werte belasten

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Zinswende der Fed im Fokus

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Mehrheit erwartet großen Zinsschritt

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Dollar unter Druck

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Analystenkommentar zu iPhone 16-Absatz setzt Apple zu
 
(Schwerpunkt Wall Street)
16. Sep (Reuters) - Vor der mit Spannung erwarteten
Zinswende in den USA bringen sich die Anleger an der Wall Street
in Stellung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte
kletterte am Montag zeitweise um knapp ein Prozent auf bis zu
41.734 Punkte und erklomm damit ein frisches Allzeithoch. Der
Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> büßte dagegen rund ein
Prozent auf bis zu 17.481 Zähler ein. Der breiter gefasste S&P
500 <.SPX> gab leicht auf 5619 Zähler nach. Händler rechneten
überwiegend mit einer deutlichen Senkung der Kreditkosten.

"Einflussreiche Investoren sprechen von der Notwendigkeit einer Senkung um 50 Basispunkte und wir sehen zunehmende Gespräche über Rezessionsrisiken", sagte Sam Stovall, Anlagestratege bei CFRA Research. "Es wäre gut, wenn die Fed signalisieren würde, dass sie der Entwicklung voraus ist." Die Aussicht auf eine Zinswende der einflussreichsten Notenbank treibt seit Jahresbeginn die Märkte an. Mehrheitlich erwarten Börsianer mittlerweile eine Senkung der Zinsen durch die US-Notenbank um einen halben Prozentpunkt.

DOLLAR UNTER DRUCK

"Es dreht sich alles um die Fed und die Frage, ob sie die Zinsen um 50 Basispunkte oder nur um 25 Basispunkte senken wird", bestätigte auch Niels Christensen, Analyst bei Nordea. Im Vorfeld gab der Dollar auf breiter Front nach. Der Dollar-Index <=USD> zog sich um 0,4 Prozent auf 100,58 Punkte zurück. Zum Yen <JPY=EBS> fiel die US-Währung auf bis zu 139,58 Yen; im Gegenzug erreicht die japanische Landeswährung den höchsten Wert seit mehr als einem Jahr. Immer mehr Investoren rechneten zuletzt mit einem großen Zinsschritt der US-Notenbank zur Einleitung der Kehrtwende. Auch die Renditen der US-Staatsanleihen fielen im Vorfeld weiter.

Im Fokus stehe allerdings nicht alleine das Ausmaß der seit Wochen fest eingepreisten Zinssenkung, sondern auch die Begründung der US-Notenbank für diesen Schritt, sagten Experten. Für Unruhe am Markt sorgte zudem der zweite mutmaßliche Attentatsversuch auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. "Viele haben begonnen, sich zu fragen, was dies alles für die USA im Hinblick auf die politische Stabilität bedeutet", sagte Naeem Aslam, Investmentchef bei Zaye Capital Markets.

APPLE GIBT NACH - INTEL STEIGT

Unter den Einzelwerten gab Apple <AAPL.O> in der Spitze um knapp vier Prozent nach, nachdem ein Analyst von TF International Securities gesagt hat, die Nachfrage nach den neuesten iPhone-16-Modellen sei geringer als erwartet. Mit Blick auf die Vorbestellungen am ersten Verkaufswochenende dürfte der Gesamtabsatz des iPhone 16 dem Experten zufolge bei 37 Millionen Stück liegen.

Besonders hoch fielen die Verluste bei zinsempfindlichen Werten aus der Chipbranche aus. KI-Vorreiter Nvidia <NVDA.O> verbilligte sich etwa um bis zu vier Prozent; die Anteilsscheine von Arm Holdings <ARM.O> fielen zeitweise um mehr als sieben Prozent. "Die Anleger reduzieren ihre Risikobereitschaft im Vorfeld der Fed-Entscheidung", sagte Andre Bakhos von Ingenium Analytics. "Der Markt ist einfach etwas pragmatischer und lässt von der Technologie ab."

Die Aktie von Boeing <BA.N> sank unterdessen um mehr als ein Prozent, nachdem der US-Flugzeugbauer angesichts eines bereits seit vier Tagen andauernden Streiks einen Einstellungsstopp angekündigt hatte sowie vorübergehende Beurlaubungen. Nachdem Boeing-Mitarbeiter vergangene Woche ein Arbeitsabkommen abgelehnt hatten, sollen die Verhandlungen am Deinstag wieder aufgenommen werden.

Für Rückenwind sorgte dagegen ein Medienbericht über neue Zuschüsse für Intel <INTC.O>. Die Papiere des Chipherstellers zogen um bis zu 4,7 Prozent an. Der Konzern habe sich für eine Summe von bis zu 3,5 Milliarden Dollar qualifiziert, um Halbleiter für das US-Verteidigungsministerium herzustellen, meldete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

(Bericht von Johann M Cherian, Purvi Agarwal, geschrieben von Stefanie Geiger, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)



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