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28.09.2024 /11:06:17
TOP-THEMA-Israel gibt Tötung von Hisbollah-Chef Nasrallah bekannt

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Israels Armee: Nasrallah bei Luftangriff am Freitag getötet



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Zunächst keine Stellungnahme von Hisbollah oder dem Iran

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Weitere Luftangriffe auf Ziele im Libanon am Samstag
 
(Neu: Militärsprecher, Einzhelheiten, Hintergrund)
- von Ari Rabinovitch und Maya Gebeily
Beirut/Jerusalem, 28. Sep (Reuters) - Israel hat nach
eigenen Angaben den langjährigen Chef der radikal-islamischen
Hisbollah-Miliz, Sajjed Hassan Nasrallah, getötet. "Hassan
Nasrallah wird die Welt nicht mehr terrorisieren können",
schrieb ein israelischer Militärsprecher am Samstagmorgen auf
dem Kurznachrichtendienst X. Er sei am Vortag bei einem
israelischen Luftangriff auf das Hauptquartier der vom Iran
unterstützten Miliz in Beirut getötet worden. Eine Stellungnahme
der Hisbollah oder des Irans lag zunächst nicht vor. Die
israelische Luftwaffe führte am Samstagmorgen weitere Angriffe
auf Ziele im Libanon aus.

Der Militärsprecher gab in der auf Arabisch verfassten Mitteilung zudem den Tod eines weiteren hochrangigen Hisbollah-Mitglieds, Ali Karaki, bekannt. Zum Zeitpunkt des Luftangriffs am Freitag habe die Hisbollah-Führung "terroristische Aktivitäten gegen die Bürger von Israel koordiniert". Kurz darauf sagte ein weiterer Militärsprecher, die Islamisten hätten geplant, israelische Bürger zu verschleppen und zu ermorden. Er beschrieb Nasrallah als einen der einflussreichsten Terroristen der Welt, der Israel seit Jahrzehnten terrorisiert habe. Der Sprecher lehnte es ab zu erklären, wie Israel Kenntnis über den Tod von Nasrallah erhalten habe.

Nasrallah führte die Hisbollah seit 32 Jahren an. Zu
seinem Verbleib hatte es nach dem Luftangriff am Freitag
widersprüchliche Informationen gegeben. Zunächst meldete die
iranische Nachrichtenagentur Tasnim, er sei in Sicherheit. Auch
die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr am Freitag von einer ihm
nahestehenden Person, Nasrallah sei am Leben. Aus iranischen
Regierungskreisen hieß es, man prüfe seinen Status. Ein Insider
sagte Reuters dann in der Nacht, Nasrallah sei nicht erreichbar.
Die Hisbollah selbst äußerte sich weder am Freitag noch zunächst
am Samstagmorgen zu Nasrallahs Schicksal.
Sollte sich Nasrallahs Tod bestätigen, dürfte dies nicht
nur ein schwerer Rückschlag für die Hisbollah sein, sondern auch
für den Iran. Dessen Revolutionäre Garden hatten die Miliz mit
Sitz im Libanon 1982 gegründet. Die Hisbollah intensivierte
unmittelbar nach dem Beginn des Gazakrieges am 7. Oktober ihre
Raketenangriffe auf israelisches Grenzgebiet. Sie erklärte sich
dabei mit der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation
Hamas solidarisch. Seitdem kommt es zunehmend zu Kämpfen und
gegenseitigem Beschuss an der Grenze zwischen Israel und dem
Libanon. Dies schürt die Sorge, dass sich der Gaza-Konflikt zu
einem regionalen Flächenbrand ausweiten könnte. In ihn könnten
auch der Iran und die USA hineingezogen werden.

(Weitere Reporter: Adam Makary und Jaidaa Taha Geschrieben von Scot W. Stevenson Redigiert von Olaf Brenner Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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