New York, 13. Mai (Reuters) - Als erste große Investmentbank blickt Goldman Sachs <GS.N> nach der vorläufigen Entspannung im Zollstreit mit China etwas optimistischer auf die US-Wirtschaft. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession sei von 45 auf 35 Prozent gefallen, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Analyse. Zugleich wurde die Prognose für das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft in diesem Jahr auf 1,0 Prozent verdoppelt. Angesichts der verbesserten Konjunkturaussichten rechnet Goldman Sachs nun nur noch mit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed in diesem Jahr, und zwar im Dezember. Bislang war sie von drei Senkungen ausgegangen, die erste im Juli. Erst im kommenden Jahr sollen zwei weitere Zinsschritte folgen.
Die US-Bank hob außerdem das Jahresendziel für den Börsenindex S&P 500 <.SPX> von 5900 auf 6100 Punkte an. Begründet wird dies mit geringeren Zoll- und Rezessionsrisiken. Der Index hatte am Montag bei 5844,19 Punkten geschlossen.
Die USA und China rüsten im Handelskrieg deutlich ab. Beide Seiten einigten sich auf eine 90-tägige Stillhaltefrist in dem Streit sowie deutlich niedrigere Zollsätze. US-Finanzminister Scott Bessent sagte am Montag in Genf, nach Verhandlungen mit China würden die gegenseitigen Zölle um 115 Prozentpunkte gesenkt. Die USA würden ihre Zusatzzölle von 145 auf 30 Prozent drücken. Die chinesischen Zölle auf Einfuhren aus den USA sollten von 125 auf zehn Prozent sinken. Die neuen Maßnahmen sind für 90 Tage gültig.
(Bericht von Joel Jose, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Sabine Wollrab - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)