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Münchener Rück und Hannover Rück bestätigen Gewinnziele |
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Münchener Rück bucht Schaden von 1,1 Milliarden Euro |
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Hannover Rück beziffert Schaden auf 631 Mio Euro |
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Rückversicherer zeichnen trotz Preisdrucks mehr Geschäft | |
(neu: Telefonkonferenzen, Aktienkurs) | |
- von Alexander Hübner | |
München, 13. Mai (Reuters) - Die | verheerenden Waldbrände |
in und um Los Angeles bringen die beiden größten deutschen | |
Rückversicherer nicht aus der Ruhe. Die Münchener | |
Rück <MUVGn.DE>, der größte Rückversicherer der Welt, bezifferte | |
den auf sie entfallenden Gesamtschaden | am Dienstag auf rund 1,1 |
Milliarden Euro, die Hannover Rück <HNRGn.DE> als Nummer drei der | |
Branche kosten die Feuersbrünste in Kalifornien 631 Millionen. | |
Beide bestätigten aber ihre Ziele für das laufende Jahr, obwohl | |
die Gewinne im ersten Quartal jeweils | zurückgingen. "Wir haben |
noch drei Quartale vor uns", sagte Münchener-Rück-Finanzvorstand | |
Christoph Jurecka in München. Trotz des Klimawandels und der | |
damit verbundenen gehäuften Naturkatastrophen bröckeln bei den | |
Verhandlungen mit den Erstversicherern | die Preise. Jurecka und |
der neue Hannover-Rück-Chef Clemens Jungsthöfel halten das | |
Umfeld aber immer noch für attraktiv. | |
Bei der Münchener Rück halbierte sich der Nettogewinn im | |
ersten Quartal wegen der Großschäden fast auf 1,09 (Vorjahr: | |
2,12) Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 1,11 | |
Milliarden gerechnet. Trotzdem hält der Münchner Konzern an | |
seiner Erwartung fest, dass der Gewinn | 2025 auf rund sechs |
(2024: 5,7) Milliarden Euro steigt. Der Rückgang zu Jahresbeginn | |
sei auch deshalb so groß ausgefallen, weil das erste Quartal | |
2024 so außergewöhnlich gut gewesen sei, sagte Jurecka. Die | |
Hannover Rück verzeichnete von Januar bis März ebenfalls einen | |
Gewinnrückgang, der mit 14 Prozent auf | 480 Millionen Euro aber |
deutlich glimpflicher ausfiel. Für das | Gesamtjahr peilt der |
Konzern weiter einen Gewinn von 2,4 (2,33) Milliarden Euro an. | |
Die hohen Belastungen durch die | Waldbrände drückten auf |
die Aktienkurse: bei der Münchener Rück um 3,7 Prozent auf | |
559,40 Euro, bei Hannover Rück um 3,2 Prozent auf 270,20 Euro. |
Bei der Erneuerungsrunde im April, bei der es vor allem um Geschäft in Asien und Nordamerika ging, zeichneten Münchener Rück und Hannover Rück deutlich mehr Geschäft: 6,1 Prozent waren es beim Weltmarktführer, sogar 10,4 Prozent mehr bei der Nummer drei. Dabei fielen die Preise um 2,5 Prozent (Münchener Rück) und 2,4 Prozent (Hannover Rück). Eine Trendwende liest daraus keiner der beiden ab. "Das ändert nichts an der Attraktivität des Marktes". sagte Jurecka. Positiv sei auch, dass kaum neues Kapital in den Rückversicherungsmarkt fließe, das mehr Preisdruck erzeugen würde, sagte Hannover-Rück-Chef Jungsthöfel. Zu erwarten sei in diesem Jahr nur ein "leichter Preisabrieb".
Die Waldbrände in Kalifornien hatten einen Gesamtschaden von 35 bis 40 Milliarden Dollar angerichtet. Die beiden deutschen Rückversicherer müssen zusammen 1,7 Milliarden Euro übernehmen. Bei beiden fallen die Belastungen aber etwas geringer aus als zunächst geschätzt. Ein Grund dafür seien die Wechselkurs-Veränderungen, sagte Jurecka.
(Bericht von Alexander Hübner Mitarbeit: Christina Amann redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)