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LEG schreibt 2023 nach Abwertungen Milliarden-Verlust
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Verschuldungsgrad steigt an - Verkäufe sollen dies ändern
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Konzern zahlt aber wieder Dividende - "Ausdruck des Optimismus"
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Mieten sollen 2024 weiter steigen |
(Neu: Aussagen CEO in Analysten-Call, Kurs) |
Düsseldorf, 11. Mrz (Reuters) - Der Immobilienkonzern |
LEG <LEGn.DE> setzt nach einem Milliarden-Verlust im vergangenen |
Jahr wieder auf bessere Zeiten. "Für die LEG ist der Höhepunkt |
der Immobilienkrise vorbei", sagte LEG-Chef Lars von Lackum am |
Montag. Noch 2023 hatten Abwertungen des Immobilienbestands mit |
einem Gesamtvolumen von 11,9 Prozent der LEG das Ergebnis |
verhagelt und für einen Verlust von rund 1,5 Milliarden Euro |
gesorgt. Der Verschulungsgrad LTV erhöhte sich auf 48,4 Prozent |
und lag damit zum Jahresende oberhalb des Ziels von 45 Prozent. |
Doch die Düsseldorfer sehen Zeichen der Besserung: Im zweiten |
Halbjahr habe der Abwertungsdruck bereits nachgelassen. Eine |
weitere Stabilisierung werde 2024 folgen. Lackum zeigte sich |
insgesamt zufrieden - denn im operativen Geschäft habe der |
Konzern seine Ziele teils übertroffen. Daher werde für 2023 auch |
eine Dividende gezahlt. "Unsere Strategie 'Cash is King' zahlt |
sich aus", bilanzierte der LEG-Chef. |
Rasant gestiegene Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB), explodierende Baukosten, die hohe Inflation und ein Ausbleiben von großen Transaktionen haben den über Jahre vom Wachstum verwöhnten Immobilien-Konzernen im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Die Immobilien-Preise sanken. Zahlreiche Projektentwickler schlitterten in die Pleite. Für die Branche sei es ein "annus horribilis" gewesen, sagte Lackum. Auch Branchenprimus Vonovia <VNAn.DE> hatte seine Immobilien deutlich abgewertet.
Die LEG hatte in der Krise das Geld zusammengehalten, |
2022 gab es etwa keine Dividende. Doch nun wittert der Vorstand |
des Immobilien-Konzerns, zu dem über 166.000 Mietwohnungen |
gehören, Morgenluft. Der Transaktionsmarkt könnte wieder |
anspringen, sagte Lackum. Die LEG sehe sich bereits wieder nach |
Wachstumsmöglichkeiten um. Der in der Vergangenheit durch |
Übernahmen gewachsene Konzern könnte also wieder zukaufen. Eine |
Kapitalerhöhung plane er aktuell aber nicht, sagte der LEG-Chef. |
Zudem sei er auch für Verkäufe von Wohnungen offen, um die |
Verschuldung zu drücken. Dazu müsse aber ebenfalls der Preis |
stimmen. |
Im operativen Geschäft lief es für die LEG im |
vergangenen Jahr auch dank gestiegener Mieten und eines |
sinkenden Leerstands bereits wieder rund. Der Mittelzufluss |
(AFFO) erreichte 181,2 Millionen Euro und lag damit über der |
prognostizierten Bandbreite von 165 bis 180 Millionen Euro. Die |
Aktionäre sollen deshalb eine Dividende von 2,45 Euro pro Aktie |
erhalten. Die Zahlung der Dividende sei ein klares Zeichen der |
Zuversicht, sagte Lackum. |
2024 solle der AFFO, die wesentliche finanzielle |
Kennzahl des Unternehmens, in einer Bandbreite von 180 bis 200 |
Millionen Euro liegen. Die flüssigen Mittel würden dann als |
Dividende ausgeschüttet, bekräftigte Lackum. Die Mieten sollen |
dabei im laufenden Jahr um 3,2 bis 3,4 Prozent steigen. Bei den |
Anlegern kamen Dividende und Zuversicht gut an: LEG-Aktien |
gehörten mit einem Plus von zeitweise mehr als vier Prozent zu |
den größten MDax-Gewinnern. |
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)