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08.07.2024 /05:51:56
MÄRKTE-Asien-Börsen starten positiv in die Woche - Fed-Entscheid im Fokus

Tokio/Sydney, 08. Jul (Reuters) - Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank stützen am Montag die asiatischen Aktienmärkte. Investoren werteten den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag als weiteren Grund für eine Zinssenkung im September. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Offenmarktausschuss (FOMC) die erste Zinssenkung im September vornehmen wird, gefolgt von vierteljährlichen Senkungen auf einen Endsatz von 3,25 bis 3,5 Prozent", schrieben die Analysten von Goldman Sachs in einer Kundennotiz. Fed-Chef Jerome Powell wird seine Einschätzung am Dienstag und Mittwoch vor dem Kongress abgeben.

In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> um 0,2 Prozent auf 40.999,80 Punkte, der breiter gefasste Topix notierte 0,1 Prozent tiefer bei 2880,32 Punkten. Gewinnmitnahmen begrenzten die Zuwächse, nachdem die beiden wichtigsten Aktienindizes in der vergangenen Woche neue Allzeithochs erreicht hatten. Bei den Einzelwerten legten die Aktien des KI-Start-up-Investors SoftBank um 2,4 Prozent zu und waren damit der größte Gewinner im Nikkei, nachdem die in den USA gelisteten Aktien des britischen Chipdesigners ARM Holdings <ARM.O>, an dem das japanische Unternehmen 90 Prozent hält, auf ein Allzeithoch gestiegen waren. Yaskawa Electric fiel um 3,6 Prozent, nachdem die jüngsten Umsatzzahlen des Elektrogeräteherstellers enttäuscht hatten.

Die Anleger in China reagierten verhalten auf die Ankündigung der Zentralbank, vorübergehend Anleihen aufzukaufen, um die Effizienz ihrer Offenmarktgeschäfte zu erhöhen und die Liquidität des Bankensystems aufrechtzuerhalten. Marktteilnehmer und Analysten gehen davon aus, dass dieser Schritt den Weg für einen neuen Leitzinskorridor ebnet, bei dem der siebentägige Reverse-Repo-Satz als zentrale Orientierungsgröße dient. Die Börse in Shanghai verlor 0,6 Prozent auf 2931,73 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,5 Prozent auf 3415,14 Punkte.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 160,37 Yen <JPY=> und stieg leicht auf 7,2686 Yuan <CNY=>. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent tiefer bei 0,8950 Franken <CHF=>. Gleichzeitig fiel der Euro <EUR=> um 0,1 Prozent auf 1,0824 Dollar und gab um 0,2 Prozent auf 0,9689 Franken <EURCHF=> nach. Der Euro litt unter der politischen Unsicherheit, da die Wahlen in Frankreich ein Parlament ohne klare Mehrheit erwarten lassen.

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich das Rohöl der Nordseesorte Brent um 0,2 Prozent auf 86,33 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 0,4 Prozent schwächer bei 82,80 Dollar. Anleger befürchten Versorgungsengpässe, da die wichtigsten Häfen in Texas geschlossen wurden, bevor sich der Tropensturm Beryl vermutlich zu einem Hurrikan verstärkt und am Montag auf Land trifft. "Es sieht nach einer Sturmflut aus, Stromausfälle sind wahrscheinlich", sagte IG-Analyst Tony Sycamore aus Sydney. Er fügte hinzu, dass die anstehenden US-Daten mitten in der Hauptreisezeit einen weiteren starken wöchentlichen Rückgang der US-Öllagerbestände zeigen könnten, was sich positiv auf die Ölpreise auswirken würde.

Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging am Freitag mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 39.375,87 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> gewann 0,5 Prozent auf 5567,19 Punkte und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> stieg um 0,9 Prozent auf 18 352,76 Stellen. Die US-Anleger waren nach der Feiertagspause am Unabhängigkeitstag mit angezogener Handbremse an die Börsen zurückgekehrt. Die Anleger warten auf den Beginn der Quartalsberichtssaison später in der Woche, wenn Citigroup, JP Morgan und Well Fargo als erste ihre Ergebnisse vorlegen. Darüber hinaus wird das wichtigste Wirtschaftsereignis der US-Verbraucherpreisbericht am Donnerstag sein, bei dem die Gesamtinflationsrate voraussichtlich von 3,3 Prozent auf 3,1 Prozent zurückgehen wird, während die Kerninflation unverändert bei 3,4 Prozent erwartet wird.

(Bericht von Florence Tan, Wayne Cole und Brigid Riley, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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