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02.07.2024 /22:36:08
KORRIGIERT-FOKUS 3-US-Anleger bleiben auf der Hut - Tesla geben Gas

(Stellt im dritten Satz des ersten Absatzes Wert für den S&P 500 richtig: 5493 Punkte (nicht: 17.975 Punkte))

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Powell zeigt keine Eile bei Zinswende

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Tesla nach Auslieferungen auf der Überholspur

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Übernahmespekulationen treiben Aktien von Paramount Global
 
Frankfurt, 02. Jul (Reuters) - Ein Kurssprung bei
Tesla <TSLA.O> hat die US-Anleger am Dienstag zumindest teilweise
aus ihrer Deckung kommen lassen. Der Index der Technologiebörse
Nasdaq <.IXIC> stand mit 0,5 Prozent im Plus und stieg bis zum
Mittag auf 17.970 Zähler. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX>
legte auf 5493 Zähler zu, während der Dow-Jones-Index der
Standardwerte bei 39.145 Punkten nahezu auf der Stelle trat. Da
die Aktienmärkte am Donnerstag wegen des US-Unabhängigkeitstages
geschlossen sind, wird für die ganze Woche mit eher geringen
Handelsvolumina gerechnet.

Anleger hatten zudem jüngste Kommentare von US-Notenbankchef Jerome Powell zu verdauen. Dieser sieht "viele Fortschritte" bei der Inflation. Es müsse aber mehr Gewissheit geben, damit die Zinsen gesenkt werden könnten, sagte Powell auf dem jährlichen Geldpolitik-Forum der Europäischen Zentralbank (EZB) im portugiesischen Sintra. Mit einer Rückkehr der Inflation zum Ziel der Notenbank von zwei Prozent sei erst Ende kommenden Jahres oder im übernächsten Jahr zu rechnen.

ARBEITSMARKT IST DAS ZÜNGLEIN AN DER ZINSWAAGE

Börsianer rechnen in der Mehrheit frühestens für September mit der ersehnten Zinswende. "Was die Fed wirklich sehen will, ist ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit und dann eine Verlangsamung bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze", sagte Dan Genter, Geschäftsführer von Genter Capital Management.

Erste Daten in einer Reihe von US-Arbeitsmarktberichten zeigten, dass die Zahl der offenen Stellen im Mai gestiegen ist, nachdem sie in den beiden Vormonaten überproportional zurückgegangen war. Der Höhepunkt ist der offizielle Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im Juni dürfte entscheidend dafür sein, ob der US-Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund der seit Jahrzehnten hohen Zinssätze widerstandsfähig bleibt.

TESLA AUF DER ÜBERHOLSPUR - ÜBERNAHMEFANTASIE BEI PARAMOUNT

Aktien von Tesla <TSLA.O> sprangen um zehn Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Januar. Im zweiten Quartal lieferte der Elektroautohersteller mit knapp 444.000 Fahrzeugen mehr aus als von Analysten erwartet. Die Zahlen hätten die Befürchtungen hinsichtlich einer nachlassenden Nachfrage nach Elektroautos weitgehend zerstreut, sagte CFRA Research-Analyst Garrett Nelson. "Die Aktie reitet weiterhin auf einer Welle positiver Dynamik nach der Jahreshauptversammlung Mitte Juni, bei der die Aktionäre Elon Musks Vergütungsplan für 2018 erneut genehmigten."

Auch Rivian <RIVN.O> lieferte mit 13.790 Fahrzeugen mehr aus als von Analysten erwartet, die lediglich mit 11.510 Stück gerechnet hatten. Die Aktien des Elektrofahrzeug-Startups stiegen um mehr als drei Prozent.

Übernahmespekulationen trieben die Aktien von Paramount Global <PARA.O> um 1,8 Prozent in die Höhe. Das Medienkonglomerat IAC <IAC.O> des Milliardärs Barry Diller prüfe ein Angebot zur Übernahme des Konzerns, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte der Sender "CNBC" berichtet, Paramount sei auf Partnersuche für sein Streaming-Geschäft. Medienmogul Diller, der mit der Modedesignerin Diane von Fürstenberg verheiratet ist, stand in den 1970er und 80er Jahren an der Spitze von Paramount Pictures und war maßgeblich am Aufstieg des Hollywood-Filmstudios beteiligt.

Die Papiere des US-Pharmakonzerns Eli Lilly <LLY.N> fielen hingegen um 1,6 Prozent, nachdem US-Präsident Joe Biden niedrigere Preise für Diabetesmedikamente und Abnehmspritzen in den USA forderte. Eli Lilly stellt das Diabetesmittel Mounjaro und die Abnehmspritze Zepbound her.

(Bericht von Ankika Biswas und Lisa Pauline Mattackal, geschrieben von Anika Ross. Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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