Nachricht


02.07.2024 /19:04:23
FOKUS 1-Behörden - Mindestens 116 Tote nach Massenpanik in Nordindien

*

Zahlreiche Frauen und Kinder unter den Toten

*

Vorfall ereignete sich während Hindu-Festes

*

Behörden nennen Überfüllung als mögliche Ursache
 
(Neu: Aktualisierte Totenzahl, Details)
Neu-Delhi, 02. Jul (Reuters) -

Nach einer Massenpanik bei einer religiösen Veranstaltung im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh steigt die Zahl der Toten weiter an. Mindestens 116 Menschen seien ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, teilten die örtlichen Behörden am Dienstag mit. Zuvor hatte der Sender NDTV von 87 Getöteten berichtet, die Behörden gingen zunächst von mindestens 60 aus. Das Unglück ereignete sich in einem Dorf im Bezirk Hathras, etwa 200 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Neu-Delhi. Indiens Ministerpräsident Narendra Modi kündigte Unterstützung für den Bundesstaat und die Betroffenen an. Es werde eine Entschädigung von 200.000 Rupien (etwa 2400 Dollar) für die Familien der Verstorbenen und 50.000 Rupien für die Verletzten geben. Derweil ordnete der Ministerpräsident von Uttar Pradesh, Yogi Adityanath, eine Untersuchung des Vorfalls an.

Einem Sprecher der örtlichen Behörden zufolge habe sich die Panik wegen Überfüllung ereignet, als die Menschen versuchten, den Veranstaltungsort zu verlassen. Ein weiteres Mitglied der Verwaltung sagte, dass die Gläubigen bei drückender Hitze möglicherweise ihren Halt im Gedränge verloren haben könnten, als sie auf der Suche nach Wasser waren. "An einer Stelle gab es nassen Schlamm, wo die Menschen ausgerutscht sein könnten. Auch wegen der Hitze könnten die Menschen zu dem Ort geströmt sein, wo Wasser bereitstand."

Auf Internet-Portalen wurden Videos hochgeladen, auf denen mutmaßlich Leichen zu sehen waren, die vor einem örtlichen Krankenhaus auf dem Boden lagen. In der Vergangenheit kam es bei religiösen Versammlungen und in Wallfahrtsorten häufig zu Unfällen mit großen Menschenmengen. Lokalen Medienberichten zufolge starben im Jahr 2013 bei einer Massenpanik in Zentralindien 115 Menschen, im Jahr 2008 kamen nahezu 250 Menschen ums Leben und 2005 wurden mehr als 340 während einer jährlichen Pilgerfahrt im westlichen Bundesstaat Maharashtra getötet.

(Bericht von Saurabh Sharma, Sudipto Ganguly und Shivam Patel. Geschrieben von Philipp Krach und Ralf Bode Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.