Frankfurt, 01. Jul (Reuters) - Der neue Condor-Chef und frühere Lufthansa <LHAG.DE>-Manager Peter Gerber würde den seit Jahren schwelenden Zwist unter den Airlines um Zubringerflüge gerne aus der Welt schaffen. "Der Rechtsstreit kann noch drei bis fünf Jahre dauern. Besser wäre deshalb für beide eine außergerichtliche Einigung", sagte Gerber in einem am Montag veröffentlichten Pressegespräch. Der langjährige Kollege von Lufthansa-Chef Carsten Spohr sieht demnach aufgrund von Vorstandswechseln bei der Lufthansa oder bei Condor selbst die Chance, ins Gespräch zu kommen.
Der Streit brach während der Corona-Pandemie Ende 2020 aus. Die Lufthansa kündigte dem kleineren Konkurrenten zum Juni 2021 die Kooperation auf, Kunden mit Zubringerflügen der Lufthansa zu günstigen Konditionen etwa zum Drehkreuz Frankfurt zu Condor-Langstreckenflügen zu bringen. Condor wehrte sich erfolgreich dagegen beim Bundeskartellamt, das im Schritt der Lufthansa den Missbrauch einer dominanten Marktposition sah. Der Streit ging vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf weiter.
Hintergrund des Manövers war der Plan der Lufthansa, wegen der starken Erholung bei Urlaubsreisen nach der Pandemie einen mit Condor konkurrierenden Ferienflieger in Frankfurt aufzubauen - die heutige Discover Airlines. Diese entwickelt sich mittlerweile gut. Gerbers Vorgänger Ralf Teckentrup hatte der Lufthansa vorgeworfen, Condor mit der von ihm "Discounter" genannten Airline "vernichten" zu wollen. Der im Februar angetretene Gerber sagte, Condor komme mit dem Wettbewerb durch Discover bisher gut zurecht.
(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)