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03.07.2024 /19:45:37
FOKUS 3-Zinshoffnungen schicken US-Börsen auf Rekordjagd

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Nasdaq und S&P auf Rekordhoch

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Daten deuten auf Abkühlung am Jobmarkt hin

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US-Börsen bleiben am Donnerstag wegen Independence Day zu

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Übernahmefieber bei Paramount
 
(Neu: Schlusskurse)
Frankfurt/New York, 03. Jul (Reuters) - Die Hoffnung auf bald sinkende
Zinsen hat die US-Aktienmärkte am Mittwoch beflügelt. Der Index der
Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> und der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> erklommen
frische Rekordhochs. Der Index der Technologiebörse ging 0,9 Prozent höher bei
18.188 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P gewann 0,5 Prozent auf
5537 Punkte. Am Gesamtmarkt hielten sich die Anleger an dem verkürzten
Handelstag vor der Feiertagspause allerdings zurück. Der Dow-Jones-Index
der Standardwerte stand 0,1 Prozent tiefer bei 39.308 Punkten.

Die jüngsten Konjunkturdaten untermauerten die Annahme einer sich abkühlenden US-Wirtschaft. Das macht eine Zinssenkung der US-Notenbank im September aus Sicht der Börsianer wahrscheinlicher. "Die Wirtschaft scheint zum Quartalsende schwächer geworden zu sein", sagte Bill Adams, Chefökonom der Comerica Bank. Der ISM-Index für den Nicht-Verarbeitenden Sektor lag im Juni bei 48,8 und damit deutlich unter dem Konsens von 52,5.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stieg in der Woche etwas stärker an als erwartet, während die Zahl der Beschäftigten im privaten Sektor weniger zunahm als gedacht. Am Freitag wird der offizielle US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Die Federal Reserve hat die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes als einen Grund dafür genannt, warum sie die Zinsen noch nicht gesenkt hat.

FED-PROTOKOLLE ERWARTET - METALLPREISE ZIEHEN AN

Mit Spannung warteten Anleger auf die am Abend anstehenden Protokolle der jüngsten Sitzung der Fed. Investoren erhoffen sich aus den Mitschriften der internen Diskussionen Rückschlüsse auf den weiteren geldpolitischen Kurs. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte auf dem Notenbank-Treffen in Sintra am Dienstag vor Risiken einer zu späten ersten Zinssenkung gewarnt. Am Rohstoffmarkt zogen die Preise für Gold <XAU=> und Silber <XAG=> kräftig an. Gold verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 2634 Dollar je Feinunze und stieg damit auf den höchsten Stand seit fast zwei Wochen. Silber legte um 3,9 Prozent auf 30,67 Dollar je Feinunze zu. Niedrigere Zinsen erhöhen die Attraktivität der zinslosen Anlagen. Die Unsicherheit im Zuge der Wahlen in Frankreich hätten die als sicherer Anlagehafen geltenden Edelmetalle zudem zuletzt begehrt gemacht, sagte StoneX-Analyst Fawad Razaqzada. Auch ein schwächerer Dollar trug dazu bei.

Bei den Industriemetallen zogen die Kupferpreise um 2,3 Prozent auf 9892 Dollar je Tonne an. Aktien der Bergbaugiganten Rio Tinto <RIO.N> und BHP <BHP.N> stiegen im Zuge dessen um 3,1 und 1,1 Prozent. Die Ölpreise traten indes auf der Stelle. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete 86,32 Dollar.

TESLA GEBEN ERNEUT GAS - PARAMOUNT VOR ÜBERNAHME

Aktien des E-Auto-Bauers Tesla <TSLA.O> blieben auf der Überholspur und legten 6,5 Prozent zu. Diverse Broker erhöhten ihr Kursziel, nachdem Tesla bei den Auslieferungen im Quartal über den Erwartungen gelegen hatte. Nach einem "sehr unruhigen Start" in das Jahr 2024 könne das für Tesla die Wende zum Positiven bedeuten, sagten die Analysten von Wedbush Securities. Die Aktien hatten am Dienstag bereits zehn Prozent zugelegt.

Die Papiere von Paramount Global <PARA.O> sprangen um 6,9 Prozent auf 11,49 Dollar an. Der Medienkonzern steht Insidern zufolge kurz vor einer Übernahme durch Skydance Media. CNBC berichtete, dass Skydance 50 Prozent der stimmrechtslosen Aktien der Klasse B des Medienunternehmens zu einem Preis von 15 Dollar pro Aktie kaufen würde.

Anleger nahmen angesichts einer unerwarteten Kapitalerhöhung bei First Foundation <FFWM.N> Reißaus. Die Aktien des Kreditgebers mit dem Schwerpunkt auf Kredite für Mehrfamilienhäuser brachen um rund 24 Prozent ein. Das in Texas ansässige Institut sammelt 228 Millionen Dollar bei Investoren ein.

Bierhersteller Constellation Brands <STZ.N> konnte trotz eines überraschend hohen Gewinns nicht punkten. Die Aktien fielen nach anfänglichen Gewinnen um 3,3 Prozent. Das Unternehmen erwartet in der zweiten Jahreshälfte saisonbedingt geringere Absatzmengen und niedrigere Margen aufgrund von Wartungsarbeiten bei Brauereien, wie Finanzchef Garth Hankinson in der Telefonkonferenz nach den Geschäftszahlen offenbarte.

(Bericht von Ankika Biswas, Lisa Pauline Mattackal, Saeed Azhar, geschrieben von Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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