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05.07.2024 /15:49:32
BÖRSEN-TICKER-Studienrückschlag bei Pharmafirma Roche setzt Rivalen zu

Frankfurt, 05. Jul (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

15.30 Uhr - Die jüngsten enttäuschenden Ergebnisse einer klinischen Studie der Schweizer Pharmafirma Roche <ROG.S> drücken die Aktien von Entwicklern ähnlicher Therapien. Die Titel des israelischen Arzneimittelforschers Compugen <CGEN.O> sowie der Rivalen Iteos Therapeutics <ITOS.O> und Arcus Biosciences <RCUS.N> aus Massachussets und Kalifornien verlieren an der Wall Street zwischen knapp vier und knapp sechs Prozent. Die Anteilsscheine von Roche stagnieren indes in Zürich bei 244,5 Franken, nachdem sie am Vortag um gut zwei Prozent abgerutscht waren. Roches neues Medikament Tiragolumab hat die Ziele einer klinischen Studie bei Patienten mit einer bestimmten Art von Lungenkrebs verfehlt. Es ist nicht der erste Rückschlag für den sogenannten Anti-TIGIT-Wirkmechanismus, der auch von Compugen, Iteos und Arcus entwickelt wird. Die Präparate, die diese Methode nutzen, binden an TIGIT - einen Rezeptor auf den Zellen des Immunsystems, der normalerweise dazu dient, einen Immunangriff auf gesunde Zellen zu verhindern. Einige Krebsarten können TIGIT nutzen, um unbemerkt von zelltötenden Immunzellen weiter zu wachsen.

14.40 Uhr - Die US-Arbeitsmarktdaten bringen die Börsen auf ihrem Anstieg nicht aus dem Tritt. Dax <.GDAXI> und EuroStoxx50 <.STOXX50E> stehen wie zuvor im Plus: der deutsche Leitindex gewinnt 0,8 Prozent auf 18.601 Punkte, sein europäisches Pendant notiert 0,4 Prozent höher. Die US-Futures weiten ihre Gewinne minimal aus, während die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries auf 4,306 Prozent abbröckelte. Am US-Arbeitsmarkt sind im Juni mit 206.000 mehr Stellen geschaffen worden als erwartet. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 190.000 gerechnet. Bei genauerem Hinsehen falle der Bericht dennoch deutlich schwächer aus als erwartet, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom QC Partners. Er verweist auf die nach unten revidierten Zahlen der beiden Vormonate und die gestiegene Arbeitslosenquote. Somit sei der Weg hin zu einer ersten Zinssenkung "sicherlich ein Stück weit mehr geebnet."

13.50 Uhr - Spekulationen auf ein erhöhtes Übernahmeangebot treiben die Aktien von Macy's <M.N> im vorbörslichen US-Handel um 7,5 Prozent auf 19,27 Dollar nach oben. Das "Wall Street Journal" berichtete, dass der Immobilieninvestor Arkhouse und der Hedgefonds Brigade Capital bei ihrem milliardenschweren Gebot für die traditionsreiche US-Kaufhauskette nachlegen. Die aufgestockte Offerte läge bei 24,80 Dollar pro Aktie im Vergleich zu den im März gebotenen 24 Dollar. Das aktuelle Angebot entspreche einem Aufschlag von fast 43 Prozent auf den Schlusskurs von Macy's am 8. Dezember, als erste Übernahmegespräche bekannt wurden. Insgesamt hat der Deal ein Volumen von 6,9 Milliarden Dollar.

09.37 Uhr - Die Hoffnung auf ein mögliches Investment von Porsche <P911_p.DE> im Geschäftsbereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen (V4Drive) bei Varta <VAR1.DE> macht die Aktien des angeschlagenen Batterieherstellers begehrt. Die Titel schießen in der Spitze um 32,2 Prozent auf 11,76 Euro nach oben - seit Jahresbeginn sind sie um rund 57 Prozent eingebrochen. Sollte es am Ende tatsächlich zu einem Deal kommen, wäre dies sicherlich ein finanzieller Befreiungsschlag für Varta, sagt Jürgen Molnar von RoboMarkets. Bei Varta liefen zuletzt die Geschäfte sowohl mit kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen für Kopfhörer als auch mit Energiespeichern für Photovoltaik-Anlagen schlechter als erwartet. Zudem legte ein Cyberangriff im Februar die Produktion wochenlang lahm.

07.42 Uhr - Für die Kryptowährung Bitcoin <BTC=> geht es zum Wochenschluss rasant bergab. Die Cyber-Devise fällt in der Spitze um mehr als acht Prozent auf 53.523 Dollar und markiert damit den tiefsten Stand seit Ende Februar. Seit Anfang Juni hat Bitcoin rund 20 Prozent an Wert eingebüßt. Ethereum <ETH=> notiert mit einem Abschlag von knapp zehn Prozent auf 2841,20 Dollar auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Mai. "Der Absturz des Bitcoin ist ein deutliches Zeichen abnehmender Risikoneigung", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Börsianern zufolge fehlt es angesichts der Unsicherheit über die zukünftige Ausgestaltung der US-Geldpolitik an überzeugten Marktakteuren. Riskante Anlageklassen wie Bitcoin befänden sich im Klammergriff geldpolitischer Unwägbarkeiten.

07.04 Uhr - Nach dem Erdrutschsieg der Labour-Partei bei den Wahlen in Großbritannien gibt es am Devisenmarkt kaum Bewegung. Das Pfund <GBP=> notiert mit 1,2766 Dollar minimal fester. Laut Nachwahl-Befragungen am Donnerstag können die britischen Sozialdemokraten mit 410 der 650 Sitze im Unterhaus rechnen. Eine 14-jährige Periode konservativer Regierungen ist damit beendet. Nachdem sich die Umfragen seit Wochen ? zumindest was den Labour-Sieg betraf ? kaum bewegt hätten, dürfte viel von den Erwartungen an die neue Labour-Regierung schon eingepreist sein, meint Commerzbank-Analyst Michael Pfister. Spannender sollte es für das Pfund in den kommenden Monaten werden, "wenn sich entscheidet, ob Labour den hohen Erwartungen an Veränderungen im Land gerecht werden kann".

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