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05.07.2024 /18:16:00
FOKUS 2-Gewinnmitnahmen bremsen Europas Börsen aus

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Gemischte Zahlen vom US-Arbeitmarkt

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Spekulation auf baldige US-Zinssenkung

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Nervosität vor Frankreich-Stichwahl
 
(Neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 05. Jul (Reuters) - Europas Aktienanleger
sind mit Blick auf die Frankreich-Wahlen auf Nummer Sicher
gegangen und haben vor dem Wochenende Kasse gemacht. Der
Dax <.GDAXI> ging am Freitag kaum verändert bei 18.475 Punkten
aus dem Handel, nachdem er zuvor bis zu 1,1 Prozent zugelegt
hatte. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> verlor 0,2 Prozent.

Vor der zweiten Runde der französischen Parlamentswahl scheuten die Anleger größere Risiken, sagte ein Händler. Der Goldpreis <XAU=>, der als sicherer Anlagehafen gilt, stieg um 1,3 Prozent auf 2386 Dollar je Feinunze. Staatsanleihen wanderten in die Depots, im Gegenzug gingen die Renditen etwas zurück. Die Erleichterung nach dem Ausgang der ersten Wahlrunde hatte zum Auftakt der alten Woche eine Börsenrally in ganz Europa ausgelöst. "Weder für die extreme Rechte noch für die Linke gab es übermäßige Gewinne", brachten es die Experten der Helaba auf den Punkt. Auf Wochensicht gewann der deutsche Leitindex 1,4 Prozent. Bei der für Sonntag geplanten zweiten Runde wird sich zeigen, ob der rechte Rassemblement National (RN) in der Stichwahl eine absolute Mehrheit erzielen kann.

WALL STREET BLEIBT NACH US-ARBEITSMARKTDATEN AUF DER HUT

Der Londoner Leitindex FTSE 100 konnte seine anfänglichen Gewinne nach dem Erdrutschsieg der Labour-Partei bei den Wahlen nicht halten und ging 0,5 Prozent schwächer aus dem Handel. Bauunternehmen profitierten, der britische Hausbauindex stieg um 2,5 Prozent. Die Labour-Partei will sich stärker auf die Förderung bezahlbaren Wohnraums und einer Reform der Planung fokussieren. Das Pfund <GBP=> legte 0,4 Prozent auf 1,2806 Dollar zu.

An der Wall Street waren vor allem Technologiewerte gefragt, während der Gesamtmarkt hinterherhinkte. Aus Sicht von Börsianern mehren sich die Anzeichen für eine von der Notenbank auf dem Weg zu einer Zinswende erhofften Abkühlung des Arbeitsmarkts. Im Juni kamen zwar 206.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu und damit mehr als erwartet. Allerdings wurde der Vormonatswert deutlich nach unten revidiert. Zudem stieg die separat ermittelte Arbeitslosenquote überraschend auf 4,1 Prozent. "Der Schlüssel liegt hier in der Tatsache, dass sich die Lohnentwicklung abkühlt, und das macht diesen Bericht aus Sicht der Märkte zu einem respektablen Ergebnis", sagte Ökonom Peter Cardillo von Spartan Capital Securities.

AIXTRON TROTZ PROGNOSESENKUNG GEFRAGT

Aus den Depots flogen europaweit vor allem Finanztitel. Der europäische Sektorindex <.SX7P> fiel um 0,9 Prozent. Die zuletzt stark gestiegenen Titel von Rheinmetall <RHMG.DE> gaben als schwächster Dax-Wert 4,8 Prozent ab. Im MDax <.MDAXI> stiegen Investoren trotz einer Prognosesenkung in großem Stil bei Aixtron <AIXFn.DE> ein. Die Aktien des Chipanlagenbauers schossen um 17,8 Prozent in die Höhe. Seit Jahresbeginn haben die Titel gut 50 Prozent an Wert verloren. Händlern zufolge kam die Senkung der Prognose nicht überraschend. Für Optimismus sorgte laut Marktexperten zudem der erfreuliche Auftragseingang.

Die Hoffnung auf ein mögliches Investment von Porsche <P911_p.DE> im Geschäftsbereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen (V4Drive) sorgten für ein Kursfeuerwerk bei Varta <VAR1.DE>. Die Titel des angeschlagenen Batterieherstellers schossen um 19,1 Prozent nach oben - seit Jahresbeginn sind sie um rund 57 Prozent eingebrochen. Börsianer sahen in dem möglichen Deal einen finanziellen Befreiungsschlag für Varta. Die Aktien des Sportwagenbauers Porsche legten im Dax zwei Prozent zu.

(Bericht von Anika Ross, Daniela Pegna, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging:

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