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31.12.2024 /00:00:01
RWE macht Kohleausstieg von zügiger Genehmigung für Gaskraftwerke abhängig

Berlin, 31. Dez (Reuters) - Der Stromversorger RWE <RWEG.DE> macht den für 2030 geplanten Ausstieg aus der Stromgewinnung aus Kohle von den Rahmenbedingungen für neue Gaskraftwerke im kommenden Jahr abhängig. "RWE arbeitet am Kohleausstieg 2030, den wir mit Bund und Land vereinbart haben. Das funktioniert aber nur, wenn wir 2025 die Ausschreibung der Gaskraftwerke bekommen", sagte RWE-Chef Markus Krebber der "Rheinischen Post" vom Dienstag. Ansonsten müssten die Braunkohle-Kraftwerke und Tagebaue länger laufen. "Die neue Bundesregierung muss umgehend die Kraftwerksstrategie auf den Weg bringen, damit wir mit dem Bau der wasserstofffähigen Gaskraftwerke beginnen können. Wir wollen allein in Nordrhein-Westfalen mindestens drei Gigawatt bauen."

Der RWE-Chef kritisierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, weil der nur 12,5 Gigawatt an neuen Gaskraftwerken ausschreiben und Vorgaben zum Gasmix machen wolle. "Die Bundesregierung sollte 15 bis 20 Gigawatt an neuen Kraftwerken ausschreiben, damit wir künftig genug Backup-Kapazitäten haben", sagte Krebber. "Die Politik sollte den Brennstoffmix nicht vorschreiben, sondern dies dem Markt überlassen. Der Emissionshandel ist das zentrale Steuerinstrument für Klimaschutz und reicht zur Dekarbonisierung völlig aus."

Eine Rückkehr zur Atomkraft lehnte Krebber ab: "Die Zeit für die drei Kraftwerke, die für sechs Prozent der deutschen Stromproduktion standen, ist abgelaufen." Wollte man die drei Meiler wieder hochfahren, bräuchte es langwierige Genehmigungsprozesse, massive Investitionen in die Nachrüstung und den Aufbau einer qualifizierten Betriebsmannschaft.

(Bericht von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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