Berlin, 31. Dez (Reuters) - Die Deutschen verbrauchen in dieser Heizperiode deutlich mehr Gas als im Vorjahr. Nach einer Auswertung der Bundesnetzagentur für die Zeitungen der Funke Mediengruppe stieg der Gesamtverbrauch von Oktober bis Dezember um 5,8 Prozent auf 246 Terawattstunden (TWh). Dabei verzeichnete die Industrie ein Plus von 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während der Zuwachs bei Haushalten und Gewerbe mit 1,9 Prozent bescheidener ausfiel. Im Vergleich zu den Jahren vor dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise sind Bürger und Unternehmen aber immer noch sparsam. "Es lohnt sich nach wie vor, Gas zu sparen und damit den Geldbeutel zu entlasten", sagte der Präsident der Netzagentur, Klaus Müller, den Funke-Zeitungen. Die Gesamtsituation bewertet er positiv: "Wir sind bisher gut durch die erste Hälfte des Winters gekommen." Deutschland habe im Vergleich zum Vorjahr insgesamt knapp zehn Prozent Gas eingespart, obwohl der Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sei. Die Speicher seien mit rund 80 Prozent noch gut gefüllt. "Damit sind wir für die nächsten drei Monate gut gerüstet."
Der Gasverbrauch in Deutschland liegt in diesem Winter trotz etwas höherer Temperaturen bislang um 9,7 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre vor dem Ukraine-Krieg 2018 bis 2021. Haushalte und Gewerbe sparten mit 12,7 Prozent mehr als die Industrie mit 7,3 Prozent. Die erste Winterhälfte war mit durchschnittlich 6,5 Grad etwas kälter als im Vorjahr. Die Daten der Bundesnetzagentur umfassen den Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 23. Dezember 2023.
(Bericht von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)