Berlin, 03. Jan (Reuters) - Die CSU will einem Medienbericht zufolge bei einem Wahlsieg wirtschaftliche Aspekte beim Klimaschutz künftig stärker gewichten. So müssten Klimaschutzmaßnahmen industrie- und arbeitsplatzfreundlich sein, berichtete die "Augsburger Allgemeine" vorab unter Berufung auf eine Beschlussvorlage zur am Montag beginnenden Klausur der CSU-Landesgruppe. Sie sollten künftig einem "Arbeitsplatz-Check" unterzogen werden. Die künftige Bundesregierung müsse dafür auch auf EU-Ebene strenge Nachhaltigkeitsregeln für Unternehmen und Finanzinvestitionen wieder abschaffen.
Ohne einen Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik drohten Deutschland dauerhafte Wohlstandsverluste, sagte der CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der Zeitung. Es brauche einen "Comeback-Plan für die deutsche Wirtschaft mit geringeren Unternehmenssteuern, wettbewerbsfähigen Energiepreisen und weniger Bürokratie". Die CSU werde auch das deutsche Lieferkettengesetz wieder rückgängig machen.
Die politischen Rahmenbedingungen müssten zudem so gesetzt werden, dass strategisch wichtige Branchen in Deutschland und Europa blieben und nicht abwanderten, heiße es in dem Entwurf. Dazu zählten etwa die Stahlproduktion und -verarbeitung, die Rüstungsindustrie, die Chip- und Halbleiterindustrie, die Energie- und Telekom-Infrastruktur, Häfen und Luftfahrt, Logistik-Unternehmen, die Herstellung von Arzneimitteln und Impfstoffen, die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Wo diese Produktion nicht mehr ausreichend hier stattfinde, müsse eine Reindustrialisierungspolitik für Europa betrieben werden.
(Bericht von Ralf Bode Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)