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09.01.2025 /23:35:14
FOKUS 1-UN prognostiziert für 2025 ein Weltwirtschaftswachstum von 2,8 Prozent

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UN: USA und China bremsen Weltwirtschaftswachstum



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UN rechnet mit leichter wirtschaftlicher Erholung in Europa



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UN: Weltweite Inflation dürfte 2025 auf 3,4 vH zurückgehen
 
(neu: UN-Prognose zu Zinsen und Inflation)
New York/Neu-Dehli, 09. Jan (Reuters) - Das
Weltwirtschaftswachstum wird laut Schätzung der Vereinten
Nationen (UN) im Jahr 2025 unverändert bei 2,8 Prozent liegen.
Es dürfte von den beiden größten Volkswirtschaften, den USA und
China, gebremst werden, hieß es in dem am Donnerstag
veröffentlichten UN-Bericht "World Economic Situation and
Prospects". Die "positiven, aber etwas langsameren
Wachstumsprognosen für China und die Vereinigten Staaten" würden
durch eine bescheidene Erholung in der EU, Japan und
Großbritannien und eine robuste Wirtschaftsleistung in einigen
großen Entwicklungsländern, insbesondere Indien und Indonesien,
ergänzt. "Trotz der anhaltenden Expansion wird die
Weltwirtschaft voraussichtlich langsamer wachsen als im
Durchschnitt von 2010 bis 2019 (vor der Pandemie) mit 3,2
Prozent", hieß es in dem Bericht weiter.

"Diese gedämpfte Entwicklung spiegelt anhaltende strukturelle Herausforderungen wie schwache Investitionen, langsames Produktivitätswachstum, hohe Verschuldung und demografischen Druck wider", so der Bericht. In den USA dürfte sich das Wachstum von 2,8 Prozent im vergangenen Jahr auf 1,9 Prozent im Jahr 2025 verringern, da sich der Arbeitsmarkt abschwäche und die Verbraucherausgaben zurückgingen. Das Wachstum in China werde für 2024 auf 4,9 Prozent geschätzt und solle in diesem Jahr 4,8 Prozent betragen, wobei die Investitionen des öffentlichen Sektors und eine starke Exportleistung teilweise durch ein gedämpftes Konsumwachstum und eine anhaltende Schwäche des Immobiliensektors ausgeglichen würden.

Für Europa wird mit einer leichten Erholung gerechnet, wobei das Wachstum von 0,9 Prozent im Jahr 2024 auf 1,3 Prozent im Jahr 2025 ansteigen soll - "unterstützt durch eine nachlassende Inflation und robuste Arbeitsmärkte". Südasien werde voraussichtlich die am schnellsten wachsende Region der Welt bleiben, mit einem prognostizierten Wachstum des regionalen Bruttoinlandsprodukts von 5,7 Prozent im Jahr 2025 und sechs Prozent im Jahr 2026, unterstützt durch eine starke Leistung Indiens und die wirtschaftliche Erholung in Bhutan, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Für Indien, die größte Volkswirtschaft Südasiens, wird ein Wachstum von 6,6 Prozent im Jahr 2025 und 6,8 Prozent im Jahr 2026 prognostiziert, das auf einen robusten privaten Verbrauch und Investitionen zurückzuführen ist.

Dem Bericht zufolge werden die wichtigsten Zentralbanken die Leitzinsen im Jahr 2025 wahrscheinlich weiter senken, da der Inflationsdruck nachlässt. Die weltweite Inflation wird voraussichtlich von vier Prozent im Jahr 2024 auf 3,4 Prozent im Jahr 2025 zurückgehen.

Der Bericht fordert zudem mutige multilaterale Maßnahmen zur Bewältigung der miteinander verbundenen Krisen, einschließlich Schulden, Ungleichheit und Klimawandel. "Eine geldpolitische Lockerung allein wird nicht ausreichen, um das globale Wachstum wieder anzukurbeln oder die zunehmenden Ungleichheiten zu beseitigen".

(Bericht von Michelle Nichols, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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