Nachricht


01.07.2025 /16:41:43
Condor weitet europäische City-Verbindungen aus

Berlin, 01. Jul (Reuters) - Die deutsche Fluggesellschaft Condor will ihre im März begonnenen Verbindungen in europäische Städte ausweiten. Man werde einige der Strecken statt zweimal täglich im Winterflugplan dreimal am Tag anfliegen, sagte Airlinechef Peter Gerber am Dienstag. "Weil es gut läuft", sagte Gerber, und weil man die Verbindungen auf der Langstrecke von Frankfurt mit Zu- und Abbringerflügen für die Kundschaft verbessern wolle. Ab Mai 2026 sollen dann mit Budapest, Barcelona und Venedig drei weitere Strecken dazukommen. "Condor hat sich in den letzten Monaten erfolgreich mit den neuen City-Destinationen ab Frankfurt im Markt etabliert", erklärte Gerber.

Der Manager signalisierte, dass die Nachfrage auf den innerdeutschen Flügen nach Berlin, München und Hamburg noch verhalten sei. Man habe nur teilweise mehr als 50 Prozent der angebotenen Sitzplätze verkauft. "Die deutschen Destinationen könnten besser laufen", sagte Gerber. Positiver entwickelten sich die Verbindungen nach Rom, Mailand und Paris, auf der Strecke nach Wien gebe es sogar einen Ladefaktor von rund 80 Prozent. "Wenn ich nicht glauben würde, dass man das profitabel machen kann, würden wir das nicht fliegen."

Condor war ursprünglich ein reiner Ferienflieger, setzt nun aber verstärkt auf Städte- und Geschäftsreisen. Dies hilft der Airline, ein eigenes Zubringernetz für die Langstreckenflüge aufzubauen. Denn der weitaus größere Wettbewerber Lufthansa <LHAG.DE> hat ein Abkommen zu Vorzugskonditionen für Condor-Passagiere inzwischen beendet. Gerber sagte, derzeit kämen noch rund fünf Prozent der Passagiere von Condor-Langstreckenflügen über Lufthansa-Verbindungen. Vorher seien es gut 20 Prozent gewesen.

Condor hatte im vergangenen Jahr dank operativer Fortschritte den Konzernverlust halbiert und will mit der Flotte deutlich wachsen. Der Jahresfehlbetrag lag im Geschäftsjahr 2023/24 bei 62 (Vorjahr: 123) Millionen Euro. Der Umsatz stieg um rund 16 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, hieß es im April.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.