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01.07.2025 /17:08:30
FOKUS 1-Neues Model Y lässt Tesla-Absatz in Norwegen und Spanien steigen

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Neuzulassungen in Dänemark und Schweden dagegen rückläufig



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Tesla spürt zunehmende Konkurrenz und Folgen von Musks Engagement





(Neu: Zahlen aus Spanien)
Danzig, 01. Jul (Reuters) -

Der US-Elektroautobauer Tesla <TSLA.O> hat nach der Einführung der erneuerten Version seines Model Y in einigen europäischen Staaten wieder mehr Autos verkauft. Die Neuzulassungen in Spanien und Norwegen legten nach den Angaben im Juni wieder zu. So schnellte der Absatz in Norwegen um 54 Prozent verglichen mit dem Vorjahr nach oben. "Das ist eine Demonstration der Stärke von Tesla", sagte Erik Lorentzen, Chef der norwegischen Elektroauto-Vereinigung. "Nach all dem Trubel um Eigentümer und Chef Elon Musk schaffen sie dieses Ergebnis. Das ist beeindruckend."

In Spanien lag der Anstieg bei 60,7 Prozent auf 2632
Fahrzeuge. Beim Model Y war es ein Plus von 127,2 Prozent auf
1179 Autos. "Größere prozentuale Veränderungen verschleiern
häufig kleine absolute Zahlen, und in einigen europäischen
Märkten werden monatlich nur ein paar Hundert oder wenige
Tausend Autos verkauft, so dass sich Logistik-Themen,
Lagerbestände bei Händlern oder Modellwechsel stark auswirken
können", sagte Andy Leyland, Mitgründer des
Lieferketten-Informationsdienstes SC Insights.
 
Doch nicht überall geht es wieder aufwärts. Das
Unternehmen von Milliardär Elon Musk verkaufte in Schweden und
Dänemark deutlich weniger Autos als vor einem Jahr. In Dänemark
brach die Zahl der Neuzulassungen bei den Tesla-Fahrzeugen um
61,6 Prozent ein, in Schweden lag das Minus bei 64,4 Prozent.
Tesla hat sein wichtigstes Fahrzeug, das Model Y, überarbeitet.
Das Fahrzeug wird seit einigen Monaten verkauft, die
Auslieferungen in vielen europäischen Ländern haben in den
vergangenen Wochen begonnen. Typischerweise geht der
Fahrzeugabsatz bei einem Modellwechsel zurück, weil sich viele
Kunden vor der Einführung des neuen Fahrzeugs zurückhalten und
auf die neue Version warten.

Ein gänzlich neues Fahrzeug hat Tesla seit 2020 nicht mehr auf den Markt gebracht, anders als viele Wettbewerber. "Ein Facelift eines bestehenden Modells ist die klassische Strategie vieler Autobauer, die die Lebenszeit verlängern wollen", sagte Autoexperte Matthias Schmidt von Schmidt Automotive.

Experten führen den Absatzrückgang zusätzlich auf die zunehmende Konkurrenz etablierter Hersteller wie Volkswagen <VOWG.DE> oder neuer Wettbewerber aus China zurück, die eine Vielzahl neuer Modelle auf den Markt gebracht haben. Dazu kommt das politische Engagement von Tesla-Chef Musk, der zunächst für die Regierung von US-Präsident Donald Trump gearbeitet hat, sich inzwischen mit Trump aber einen offenen Schlagabtausch liefert.

(Bericht von Amir Orusov, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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