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01.07.2025 /18:55:22
UKRAINE-TICKER-Macron und Putin telefonieren erstmals seit September 2022 miteinander

01. Jul (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine, der seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 andauert. Zum Teil lassen sich Angaben nicht überprüfen.

18.50 Uhr - Der französische Präsident Emmanuel Macron und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin haben in einem Telefonat über eine Waffenruhe in der Ukraine beraten. In dem zweistündigen Gespräch, dem ersten seit September 2022, sei es auch um die Aufnahme von Verhandlungen zur Beendigung des Krieges gegangen, teilt das französische Präsidialamt mit. Thema seien zudem der Iran und sein umstrittenes Atomprogramm gewesen. Auch die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet über das Telefonat und beruft sich auf das Präsidialamt in Moskau.

18.10 Uhr - Deutschland ergreift weitere Maßnahmen gegen die russische "Schattenflotte" in der Ostsee, mit der die Führung in Moskau Sanktionen umgeht und weiterhin Rohöl exportiert. Seit dem 1. Juli befragten deutsche Behörden passierende Tanker wegen ihres Versicherungsschutzes gegen Ölverschmutzungsschäden, teilen das Verkehrsministerium und das Auswärtige Amt mit. Der Versicherungsschutz sei häufig unbekannt, da die Schiffe renommierte Versicherer und europäische Häfen mieden. "Wir müssen in puncto Schattenflotte unsere Wachsamkeit in der Ostsee erhöhen", erklärt Verkehrsminister Patrick Schnieder. "Mit der Abfrage des Versicherungsstatus durch die Verkehrszentralen fügen wir unserem Lagebild ein weiteres Puzzlestück hinzu." Außenminister Johann Wadephul zufolge tragen die neuen Abfragen dazu bei, die Abstimmung mit den Partnern in der Region zu intensivieren. "Unser Ziel ist ganz klar: Wir erhöhen den Druck auf die russische Schattenflotte und schützen den Lebensraum Ostsee." Zur sogenannten Schattenflotte zählen Öltanker, die zum Teil alt sind, unsichere Schifffahrtspraktiken anwenden und eingesetzt werden, um die von der EU gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges verhängten Sanktionen zu umgehen. Sie sind in der Ostsee und in der Nordsee unterwegs.

17.35 Uhr - Bundeskanzler Friedrich Merz schließt die Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine nicht aus. "Es ist und bleibt eine Option", sagt Merz in der ARD-Sendung "Maischberger". Allerdings sei das Taurus-System "extrem kompliziert", die Ausbildung daran nehme mindestens sechs Monate in Anspruch. Begonnen habe man damit aber noch nicht, sagt Merz mit Blick auf ukrainische Soldaten. Er betont, eins sei sicher: "Deutschland wird nicht Kriegspartei."

12.55 Uhr - In der zentralrussischen Stadt Ischewsk sind nach Angaben der örtlichen Behörden bei einem ukrainischen Drohnenangriff drei Menschen getötet worden. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben in Ischewsk eine Rüstungsfabrik angegriffen und getroffen.

12.34 Uhr - Russland weist den Vorwurf der USA zurück, es verzögere die Gespräche über einen Frieden mit der Ukraine. Die Führung in Moskau habe alle bislang in den Verhandlungen erzielten Vereinbarungen eingehalten, erklärt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Er reagiert damit auf Äußerungen des US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg. Dieser sagte am Montag: "Russland kann nicht weiter Zeit schinden, während es zivile Ziele in der Ukraine bombardiert." Peskow sagt dazu, Russland sei dem Team von US-Präsident Donald Trump dankbar für die Unterstützung bei der Vermittlung der Gespräche. "Hier verzögert niemand etwas", sagte Peskow in Moskau vor der Presse. "Wir sind selbstverständlich dafür, die Ziele, die wir mit der speziellen Militäroperation erreichen wollen, mit politischen und diplomatischen Mitteln zu erreichen. Deshalb haben wir kein Interesse daran, etwas in die Länge zu ziehen." Termine für die dritte Gesprächsrunde müssten noch vereinbart werden.

12.15 Uhr - Die Ukraine hat nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes SBU bei einem Drohnenangriff eine Militärfabrik in der zentralrussischen Stadt Ischewsk getroffen. Mindestens zwei Langstrecken-Drohnen seien in der Anlage eingeschlagen, teilt ein SBU-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters mit. In der Anlage, in der Luftabwehrsysteme und Drohnen produziert würden, sei ein Feuer ausgebrochen. Die vom SBU gestarteten Drohnen hätten eine Entfernung von rund 1300 Kilometern zurückgelegt. Die Angaben konnten von Reuters nicht unabhängig überprüft werden.

08.22 Uhr - In der ostukrainischen Region Luhansk soll Russland der Besatzungsbehörde zufolge die vollständige Kontrolle über das gesamte Gebiet übernommen haben. "Das Territorium der Volksrepublik Luhansk ist vollständig befreit - 100 Prozent", sagt der von der Führung in Moskau eingesetzte Verwalter der besetzten Region, Leonid Passetschnik, im russischen Staatsfernsehen. Eine Bestätigung des russischen Verteidigungsministeriums liegt zunächst nicht vor. Eine Stellungnahme der Ukraine steht ebenfalls noch aus. Luhansk wäre seit der Annexion der Halbinsel Krim im Jahr 2014 die erste ukrainische Region, in der russische Truppen vollständig die Kontrolle übernehmen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Februar 2022 den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine befohlen und im September darauf erklärt, dass Luhansk sowie die teilweise von Russland kontrollierten Regionen Donezk, Cherson und Saporischschja an Russland angegliedert werden. Der Schritt wird international überwiegend nicht anerkannt, der Westen kritisiert ihn als illegal.

06.36 Uhr - Die russische Luftwaffe hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht 60 ukrainische Drohnen zerstört. Die meisten von ihnen seien über südwestlichen Regionen Russlands, über der Halbinsel Krim, über dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer zerstört worden, teilt das Ministerium mit. Zur Gesamtzahl der von der Ukraine gestarteten Drohnen macht das Ministerium keine Angaben.



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