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02.01.2025 /15:02:28
Italien bestellt iranischen Botschafter ein und fordert Freilassung von Journalistin

Rom, 02. Jan (Reuters) - Das italienische Außenministerium hat am Donnerstag den iranischen Botschafter einbestellt, um die sofortige Freilassung der Reporterin Cecilia Sala zu verlangen. Sala war am 19. Dezember in Teheran festgenommen worden, obwohl sie mit einem gültigen Journalistenvisum arbeitete. Das Ministerium äußerte "ernsthafte Besorgnis" über die Inhaftierung der Reporterin und pochte auf eine menschenwürdige Behandlung sowie die Achtung ihrer Grundrechte. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kündigte an, den Fall Sala gemeinsam mit ihrem Außen- und Justizminister zu erörtern.

Nach Berichten italienischer Medien wird die Journalistin in einer eiskalten Zelle in Einzelhaft gehalten, in der dauerhaft Neonlicht brennt. Zudem sei ihr die Brille abgenommen worden und sie habe kaum Kontakt zur Außenwelt. Riccardo Guariglia, Generalsekretär des italienischen Außenministeriums, forderte den Zugang von Botschaftsmitarbeitern zu Sala. Diese sollen dafür sorgen, dass ihr Annehmlichkeiten, die ihr bislang verweigert wurden, bereitgestellt werden.

Die iranische Nachrichtenagentur IRNA meldete, Sala sei wegen "Verstoßes gegen die Gesetze der Islamischen Republik" inhaftiert worden, ohne jedoch weitere Details zu nennen. Salas Festnahme erfolgte nur drei Tage nach der Verhaftung des iranischen Geschäftsmanns Mohammad Abedini auf dem Mailänder Flughafen Malpensa. Abedini wurde aufgrund eines US-Haftbefehls festgenommen, der ihm die Lieferung von Drohnenteilen vorwirft. Diese sollen laut US-Angaben bei einem Angriff im Jahr 2023 in Jordanien eingesetzt worden sein, bei dem drei amerikanische Soldaten ums Leben kamen.

Der Iran hat eine Beteiligung an dem Anschlag zurückgewiesen und kritisiert Abedinis Verhaftung als Verstoß gegen internationales Recht. In der Vergangenheit haben iranische Sicherheitskräfte mehrfach Ausländer oder Doppelstaatsbürger festgenommen, meist unter dem Vorwurf der Spionage. Menschenrechtsorganisationen werfen Teheran vor, solche Inhaftierungen als politisches Druckmittel einzusetzen. Der Iran weist diese Anschuldigungen zurück.

(Bericht von Crispian Balmer, geschrieben von Patricia Weiß. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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