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04.07.2024 /00:38:06
Bundesregierung zieht GIZ aus Afghanistan ab

Berlin, 04. Jul (Reuters) - Die staatliche deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zieht alle Mitarbeiter aus Afghanistan ab. Projekte in dem Land würden ab dem kommenden Jahr ausschließlich über Nichtregierungsorganisationen umgesetzt, sagte eine GIZ-Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) auf Anfrage. "Eigene nationale Mitarbeitende wird die GIZ ab 2025 nicht mehr vor Ort beschäftigen. Die Verträge der nationalen Mitarbeitenden laufen spätestens Ende des Jahres aus." Deutsche oder internationale Mitarbeitende seien seit August 2021 nicht mehr vor Ort. Damals hatten die radikalislamischen Taliban die Macht in Afghanistan zurückerobert. Nach Angaben afghanischer Ortskräfte beschäftigt die GIZ derzeit noch rund 160 lokale Mitarbeitende.

Die GIZ folge mit dem Personalabzug einer Entscheidung der Bundesregierung, sagte die Sprecherin dem RND. Ab 2025 werde die Gesellschaft von Deutschland oder einem Drittland aus mit Partnern vor Ort zusammenarbeiten. Schwerpunkt bleibe die Unterstützung der Menschen vor Ort bei der Grundversorgung, darunter die Verbesserung der Selbstversorgung, Hebammenausbildung und die Unterstützung von Unternehmerinnen und frauengeführten Organisationen. Mit dem international nicht anerkannten Taliban-Regime werde die GIZ weiterhin nicht zusammenarbeiten.

(Bericht von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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