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18.10.2024 /09:10:52
Chinas Zentralbank startet Programme zur Stützung des Aktienmarktes

Peking/Shanghai, 18. Okt (Reuters) - Die chinesische Zentralbank greift dem Aktienmarkt unter die Arme. Am Freitag starteten zwei Finanzierungsprogramme, mit denen zunächst bis zu 800 Milliarden Yuan (104 Mrd. Euro) durch neu geschaffene geldpolitische Instrumente in den Aktienmarkt gepumpt werden sollen. Die Notenbank will damit nach eigenen Angaben eine "stetige Entwicklung" der Kapitalmärkte unterstützen. Der Leitindex CSI300 machte die frühen Verluste wett und legte nach Bekanntwerden der Pläne knapp vier Prozent zu.

Über ein sogenanntes Swap-Programm im Volumen von 500 Milliarden Yuan können Maklerfirmen, Fondsverwalter und Versicherer von der Zentralbank frische Liquidität durch die Besicherung von Vermögenswerten erhalten, um Aktien zu kaufen. Derzeit seien 20 Unternehmen zur Teilnahme an diesem Programm zugelassen, so die Zentralbank. Die ersten Anträge summierten sich auf mehr als 200 Milliarden Yuan.

Im Rahmen der Geschäfte können Vermögenswerte wie Anleihen, börsengehandelte Aktienfonds und Beteiligungen an Bestandteilen des Leitindexes CSI300 in hochliquide Vermögenswerte wie Staatsanleihen umgetauscht werden. Dadurch erhalten die Teilnehmer einen leichteren Zugang zu Finanzmitteln.

Die Zentralbank hat zudem ein weiteres Programm in Höhe von zunächst 300 Milliarden Yuan aufgelegt. Das soll den Finanzinstituten ermöglichen, bei der Zentralbank Kredite aufzunehmen. Damit sollen Aktienkäufe börsennotierter Unternehmen finanziert werden können. Der einjährige Zinssatz für die Weiterverleihung werde auf 1,75 Prozent festgesetzt, so die Zentralbank. 21 infrage kommende Finanzinstitute können die Darlehen zu Beginn eines jeden Quartals beantragen.

Chinas Aufsichtsbehörden hatten zuvor ein Treffen mit den wichtigsten Finanzinstituten abgehalten. Dabei wurden diese aufgefordert, rasch Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft und der Kapitalmärkte umzusetzen.

(Bericht von Ella Cao und Ryan Woo, geschrieben von Rene Wagner Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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