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04.07.2024 /17:01:43
BÖRSEN-TICKER-Pfund-Anleger bleiben vor Wahlergebnis gelassen

Frankfurt, 04. Jul (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

16.55 Uhr - Die laufenden Wahlen in Großbritannien bringen die Anleger nicht aus dem Tritt. Das Pfund <GBP=> notiert am Nachmittag 0,2 Prozent höher bei 1,2760 Dollar. Umfragen zufolge steht das Vereinigte Königreich vor einem Machtwechsel. Die seit 14 Jahren regierenden Konservativen von Premierminister Rishi Sunak liegen in der Wählergunst weit hinter der Labour-Partei von Oppositionsführer Keir Starmer. Die begrenzte Marktreaktion sei darauf zurückzuführen, dass Labour schon seit einiger Zeit in den Umfragen konstant vorne gelegen habe, sagt Jane Foley, Leiterin der Devisenstrategie bei Rabobank. Zudem habe es Starmer verstanden, Investoren und Wähler davon zu überzeugen, dass die Partei in die politische Mitte gerückt sei. Am Aktienmarkt lag der Londoner Leitindex 0,8 Prozent im Plus. Die Wahllokale sind bis 22.00 Uhr (23.00 Uhr MESZ) geöffnet.

15.30 Uhr - Eine neue Lithiumanlage in Argentinien verleiht den Aktien des französischen Bergbaukonzerns Eramet <ERMT.PA> Flügel. Die Papiere gewinnen in Paris bis zu 4,7 Prozent. Das Unternehmen beabsichtigt, die Produktion im Werk im November aufzunehmen und bis Mitte 2025 auf 24.000 Tonnen Lithium in Batteriequalität zu steigern. Die 870 Millionen Dollar teure Anlage ist ein Joint Venture mit der chinesischen Tsingshan Holding. Sie dürfte zu den ersten weltweit gehören, die ein innovatives Verarbeitungssystem namens direkte Lithiumextraktion (DLE) einsetzen. "Es ist ein großartiges Projekt für Eramet und seinen Partner, weil sie selbst beim aktuellen Lithiumpreis sehr, sehr solide Margen haben", sagt Nicolas Montel vom Finanzhaus Portzamparc. Wegen der hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Nachfrage nach E-Autos waren die Preise kräftig eingebrochen.

12.37 Uhr - Ein optimistischer Analystenkommentar vom US-Finanzdienstleister Stifel verhilft Suess Microtec <SMHNn.DE> laut Börsianer zu einem deutlichen Kursanstieg. Die Aktien des Chipausrüsters legen im Kleinwerte-Index SDax <.SDAXI> zeitweise mehr als acht Prozent auf 64 Euro zu, nachdem sie am Vortag 4,7 Prozent verloren hatten. Die Experten von Stifel gehen davon aus, dass die Zahlen zum zweiten Quartal gut ausfallen dürften. Sie erhöhen das Kursziel für die mit "Buy" bewerteten Aktien auf 70 Euro von zuvor 55 Euro.

12.10 Uhr - Hellofresh <HFGG.DE> gehören erneut zu den Spitzenreitern bei den Nebenwerten. Die Titel des Kochboxen-Anbieters stechen mit einem Kursplus von 10,9 Prozent auf 6,02 Euro heraus und sind damit zweitgrößter Gewinner im MDax. "Die Aktien setzen ihren Erholungskurs fort", sagte ein Händler. Am Dienstag hatten die Titel einen Kurssprung von 18 Prozent hingelegt, nachdem die Analysten von JP Morgan die Aktie von der "Negative Catalyst Watch"-Liste gestrichen hatten. Auf Wochensicht steuern die Papiere auf ein Plus von rund 32 Prozent zu und damit auf ihre beste Woche seit November 2022. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund zwei Drittel an Wert verloren. Die während der Corona-Pandemie auf einer Erfolgswelle schwimmende Firma bleibt mittlerweile mit ihrem Wachstum hinter den Erwartungen zurück und hatte die Anleger mit Gewinnwarnungen im November und März verprellt.

11.50 Uhr - Die Beteiligung von Cevian Capital gibt Smith & Nephew Auftrieb. Die Aktien steigen in London um bis zu 7,3 Prozent auf 1058 Pence, nachdem der aktivistische Investor einen fünfprozentigen Anteil an dem britischen Medizingerätehersteller gemeldet hat. Seit dem Allzeithoch im Februar 2020, kurz vor den Pandemie-Lockdowns, haben die Papiere mehr als 50 Prozent eingebüßt. "Cevian sieht das Potenzial, durch die Verbesserung der operativen Leistung der Geschäftsbereiche des Unternehmens einen erheblichen langfristigen Wert zu schaffen", sagte Friederike Helfer, Partnerin bei Cevian Capital, in einer Erklärung. "Wir haben große Erwartungen an den Vorstand und das Management, dass sie dieses Potenzial ausschöpfen werden."

10.36 Uhr - Konjunkturängste machen dem Ölpreis zu schaffen. Das Nordseeöl Brent <CLc1> und das US-Öl WTI <CLc1> verbilligen sich in der Spitze um jeweils ein Prozent auf 86,51 und 83,02 Dollar je Fass. Die zuletzt schwächeren Konjunkturdaten aus den USA schüren Nachfragesorgen. Belastet wurde der Ölpreis laut Händlern auch von Gewinnmitnahmen. Die Öl-Futures auf beiden Seiten des Atlantiks sind zuletzt gestiegen.

10.26 Uhr - Continental <CONG.DE>-Aktien im Höhenrausch: Die Titel steigen in der Spitze um zwölf Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 60,36 Euro. Sollten die Gewinne halten, wären die Titel im Dax <.GDAXI> auf dem Weg zu ihrem besten Tag seit März 2020. Ein Bericht über Entlastungen im zweiten Halbjahr trieb die Aktien des Autoteileherstellers, die seit Jahresbeginn knapp 30 Prozent verloren haben, nach oben. Die Automobilsparte dürfte im zweiten Quartal unter anderem von Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen profitieren, heißt es in einem Kommentar von JP Morgan.

09.58 Uhr - Hugo Boss <BOSSn.DE> halten mit einem Abschlag von bis zu 2,8 Prozent auf 40,97 Euro die rote Laterne im MDax <.MDAXI>. Das ist der tiefste Stand seit mehr als drei Jahren. Ein Händler führt die Kursverluste auf einen Kommentar von Jefferies zurück. Demnach zeigten sich die Analysten für die im August anstehenden Zahlen zum zweiten Quartal nicht besonders optimistisch. Sie senkten das Kursziel laut dem Börsianer auf 55 (vorher: 65) Euro, behielten das "Buy"-Rating aber bei. Die Analysten der Deutschen Bank sehen das Kursziel nun bei 70 (76) Euro.

07.20 Uhr - Die wieder aufgeflammten Zinssenkungsfantasien in den USA bremsen den Dollar aus. Der Dollar-Index <.DXY> verliert bis zu 0,2 Prozent auf 105,232 Zähler. Am Mittwoch war er auf ein Drei-Wochen-Tief von 105,049 Punkten gefallen. Der Euro <EUR=> tritt mit 1,0785 Dollar auf der Stelle. Jüngste Konjunkturdaten untermauerten am Markt die Annahme einer sich abkühlenden US-Wirtschaft. Das macht eine Zinssenkung der US-Notenbank im September aus Sicht der Börsianer wahrscheinlicher. "Die enttäuschenden Stimmungsbarometer im Dienstleistungssektor und die Indikationen für die US-amerikanische Beschäftigungsentwicklung haben die Erwartungen sinkender Zinsen etwas forciert", urteilen die Analysten der Helaba. Am heutigen Tag könnte jedoch etwas Ruhe in den Devisenhandel einkehren, denn in den USA werde der Unabhängigkeitstag gefeiert. Die US-Börsen sind am Independence Day geschlossen.





(Zusammengestellt vom Reuters Marktteam. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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