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17.07.2025 /14:55:30
FOKUS 1-Patriarchat von Jerusalem: Zwei Tote bei Angriff auf Kirche in Gaza

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Patriarchat von Jerusalem spricht von zwei Todesopfern



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Israelische Armee will Vorfall prüfen



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Papst Leo äußert sich tief betroffen



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Meloni macht Israel verantwortlich





(Neu: Aktualisierte Opferangaben, Papst, Israels Außenministerium)

Gaza-Stadt, 17. Jul (Reuters) -

Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff auf die einzige katholische Kirche im Gazastreifen sind zwei Menschen getötet worden. Zudem seien mehrere weitere Menschen verletzt worden, teilte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Donnerstag mit. "Zwei Personen wurden heute Morgen bei einem offensichtlichen Angriff der israelischen Armee auf das Gelände der Heiligen Familie getötet", hieß es in einer Erklärung. Die Pfarrei der Heiligen Familie in Gaza-Stadt selbst sprach von mehreren Verletzten, von denen sich einige in kritischem Zustand befänden.

Die israelische Armee erklärte, sie sei über Berichte
über Schäden an der Kirche und Opfer informiert. Die Umstände
des Vorfalls würden geprüft. Die Armee unternehme alle denkbaren
Anstrengungen, um Schaden von Zivilisten und zivilen
Einrichtungen abzuwenden und bedauere jeden Schaden. Das
israelische Außenministerium teilte auf der Online-Plattform X
mit, die Ergebnisse der Untersuchung würden veröffentlicht. Das
Land ziele nicht auf Kirchen oder religiöse Stätten und bedauere
Schäden an diesen oder an Zivilisten.
 
PAPST FORDERT SOFORTIGE WAFFENRUHE
 
Papst Leo äußerte sich "zutiefst betroffen" und forderte
eine sofortige Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der
radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas. In einem
vom vatikanischen Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin
unterzeichneten Telegramm äußerte er zudem seine "tiefe Hoffnung
auf Dialog, Versöhnung und dauerhaften Frieden in der Region".
Dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem zufolge ist auch der
Pfarrer der Gemeinde, Gabriel Romanelli, unter den Verletzten.
Aufnahmen der Nachrichtenagentur Reuters aus einem Krankenhaus
zeigten den Argentinier mit einem bandagierten linken Bein, er
war jedoch gehfähig.
 
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni
machte Israel für den Angriff verantwortlich. "Die Angriffe auf
die Zivilbevölkerung, die Israel seit Monaten ausführt, sind
inakzeptabel", erklärte sie. Kein militärischer Einsatz könne
eine solche Haltung rechtfertigen.

(Bericht von Alvise Armellini und Gavin Jones in Rom und Nidal Al Mughrabi, bearbeitet von Christian Götz, redigiert von Christian Rüttger. Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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