(Neu: Berichte über Explosionen in Punjab, Hintergrund, Einzelheiten, Hintergrund)
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Explosionen erstmals aus Amritsar gemeldet |
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Indien: Drohnen an 26 Orten gesichtet |
Jammu/Srinagar, 09. Mai (Reuters) - Die Kämpfe zwischen |
den Atommächten Indien und Pakistan haben sich offenbar am |
Freitagabend ausgeweitet. Erstmals wurden aus der den Sikh |
heiligen indischen Stadt Amritsar im Bundesstaat Punjab |
Explosionen gemeldet. In Jammu im indischen Teil Kaschmirs waren |
Geschosse und Lichtblitze am Nachthimmel zu sehen. Reportern der |
Nachrichtenagentur Reuters zufolge fiel der Strom aus. Auch die |
Winterhauptstadt der Region wurde die zweite Nacht in Folge von |
Detonationen erschüttert. Die indische Armee teilte mit, dass |
Drohnen an 26 Orten gesichtet worden seien und abgefangen |
würden. Das Gebiet erstrecke sich von Kaschmir aus entlang der |
im Westen an Pakistan grenzenden Bundesstaaten bis hinunter zum |
Arabischen Meer. |
Eine Stellungnahme von Pakistan lag zunächst nicht vor. Die Regierung in Islamabad wies zuletzt indische Vorwürfe zu Angriffen zurück. Die seit drei Tagen anhaltenden Kämpfe sind inzwischen die schwersten zwischen den Erzfeinden seit fast drei Jahrzehnten. Unbestätigten Angaben beider Seiten zufolge sollen insgesamt etwa 50 Menschen getötet worden sein. Auslöser war ein Angriff radikaler Islamisten auf hinduistische Touristen im indischen Kaschmir am 22. April, bei dem 26 Menschen starben. Indien erklärte, zwei der drei Tatverdächtigen seien pakistanische Staatsangehörige, legte jedoch keine detaillierten Belege vor. Pakistan weist jede Verwicklung zurück.
Indien und Pakistan haben seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 bereits zwei ihrer drei Kriege um Kaschmir geführt. Sie verfügen dem International Institute for Strategic Studies zufolge gegenwärtig über je etwa 170 Atomsprengköpfe.
(Bericht von Aftab Ahmed, Charlotte Greenfield und Shivam Patel. Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)