(Neu: Details zum Preisstreit) |
Rom/Frankfurt, 05. Nov (Reuters) - Zwischen der |
italienischen Regierung und der Lufthansa <LHAG.DE> ist Insidern |
zufolge kurz vor dem Abschluss des Deals Streit über den |
Einstieg bei der italienischen Staatsairline ITA Airways |
ausgebrochen. Das italienische Finanzministerium habe den Deal |
auf Eis gelegt, weil die Lufthansa weniger als vereinbart zahlen |
wolle, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der |
Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. "Das Schatzamt wird ITA |
nicht unter Wert verkaufen", sagte ein Insider. Ein |
Lufthansa-Sprecher erklärte, die Airline halte sich an die |
Verträge zur Übernahme der ITA. Als Erste hatten die |
italienischen Zeitungen "Corriere della Sera" und "La |
Repubblica" darüber berichtet. |
Die Lufthansa will zunächst 41 Prozent von ITA für 325 |
Millionen Euro übernehmen. In einem zweiten Schritt sollen, |
voraussichtlich in einigen Jahren, weitere 49 Prozent gekauft |
werden für 325 Millionen plus/minus einer möglichen Anpassung |
bei einer Veränderung des Wertes von ITA. Bei der Diskussion |
geht es einem Insider zufolge um die zweite Tranche und eine |
Differenz von zehn Millionen Euro. |
Eigentlich wollten Lufthansa und Italien am Montag die |
von der EU-Kommission geforderten Auflagen für den Einstieg bei |
ITA in Brüssel einreichen. Das wäre der letzte Schritt vor der |
endgültigen Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter, um welche die |
Lufthansa zusammen mit der italienischen Regierung lange Zeit |
kämpfen musste. Die von der EU geforderten Auflagen zur Abgabe |
von Start- und Landerechten wären jetzt erfüllt durch |
Vereinbarungen mit Easyjet für Europaflüge vom Airport Mailand |
Linate aus, erklärte ein Insider. Zusagen für mehr Angebot an |
Transatlantikflügen von Rom Fiumicino aus habe die Lufthansa von |
Air France und British Airways. Doch wegen des Streits in |
letzter Minute ging die Post von Rom nach Brüssel nicht raus. |
(Bericht von Giuseppe Fonte, Ilona Wissenbach. Redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)