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23.12.2024 /18:52:53
FOKUS 2-Anleger vor Weihnachten zurückhaltend - Dollar steigt

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Europäische Börsen und Dow-Jones-Index leicht schwächer

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Dollar rückt bis dicht an Zwei-Jahres-Hoch vor

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VW Schlusslicht im Dax
 
(Neu: Schlusskurse, Wall Street)
Frankfurt, 23. Dez (Reuters) - Kurz vor Weihnachten
lassen es die Anleger an den europäischen Aktienmärkten ruhig
angehen. Der Dax <.GDAXI> verabschiedete sich am Montag mit
19.849 Punkten 0,2 Prozent schwächer aus dem Handel. Der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> gab ähnlich stark auf 4.853 Punkte nach.
Auf dem Parkett werde es deutlich ruhiger, sagte Thomas Altmann,
Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Und da
ist nicht davon auszugehen, dass Anlegerinnen und Anleger ihre
Positionierungen noch in großem Stil verändern."

An der Wall Street zeigten sich die US-Anleger ebenfalls zurückhaltend. Der Dow-Jones-Index notierte knapp ein halbes Prozent im Minus; der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> zog dagegen rund ein halbes Prozent an. Vor Wochenschluss hatten besser als erwartete Inflationszahlen an den US-Märkten für Erleichterung gesorgt. Zudem hatten am Samstag beide Kammern des US-Kongresses einem Übergangshaushalt zugestimmt und damit einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte abgewendet.

Der Dollar-Index <=USD> zog um 0,5 Prozent auf bis zu 108,28 Punkte an und lag damit knapp unter dem zuletzt erreichten Zwei-Jahres-Hoch. Der Euro <EUR=> gab leicht auf 1,0407 Dollar

nach.Die Europäische Zentralbank (EZB) steht nach
Einschätzung ihrer Präsidentin Christine Lagarde kurz davor, ihr
Inflationsziel in der Euro-Zone zu erreichen. "Wir nähern uns
dem Punkt, an dem wir erklären können, dass wir die Inflation
nachhaltig auf unser mittelfristiges Ziel von zwei Prozent
gebracht haben", sagte Lagarde in einem am Montag
veröffentlichten Interview der "Financial Times".
VW GRÖSSTER DAX-VERLIERER

Im Rampenlicht bei den deutschen Einzelwerten stand unterdessen Volkswagen <VOWG_p.DE>. Anfängliche Kursgewinne nach seiner Tarifeinigung konnte der Wolfsburger Autobauer nicht halten. Stattdessen fiel die Aktie mit einem Minus von zwei Prozent ans Dax-Ende. Analysten begründeten den Rückgang mit Unsicherheiten bei den vereinbarten Kostensenkungen des Autobauers mit den Gewerkschaften sowie dem voraussichtlichen Gegenwind im kommenden Jahr.

Die Einigung vom Freitag, die von den Gewerkschaften als "Weihnachtswunder" gefeiert wurde, sieht den Abbau von über 35.000 Arbeitsplätzen und eine Reduzierung der Produktion um fast ein Viertel vor, allerdings ohne unmittelbare Werksschließungen oder Entlassungen. Laut Jefferies-Analyst Philippe Houchois blieb das Projekt hinter den ursprünglichen Ambitionen des Managements und den Markterwartungen zurück. Angesichts des Tempos, in dem sich die Wettbewerber bewegen, und des schwierigen Umfelds in der Automobilindustrie, "besteht das Risiko, dass die Gewinne zu spät kommen oder gar nicht erst ausreichen", schrieben die Experten der Privatbank Oddo BHF.

NOVO NORDISK AUF ERHOLUNGSKURS

Nach dem Kurseinbruch von mehr als 20 Prozent vom Freitag machten in Kopenhagen die Titel von Novo Nordisk einen Teil der Verluste wieder wett. Die Papiere des dänischen Pharmakonzerns kletterten zeitweise um rund zehn Prozent und verhalfen damit auch dem Gesundheitssektorindex <.SXDP> zu einem Plus von rund 1,4 Prozent. Das Unternehmen hatte einen Rückschlag bei der Entwicklung der nächsten Generation seiner Abnehmspritze verkraften müssen. Das Mittel CagriSema führte in einer entscheidenden klinischen Studie der Phase 3 bei Adipositas-Patienten zu einem Gewichtsverlust von 22,7 Prozent, Novo Nordisk war von bis zu 25 Prozent ausgegangen.

An der Börse in London beflügelte die endgültige Einigung zur Übernahme durch den Rivalen Aviva den britischen Versicherer Direct Line. Die Titel stiegen um knapp vier Prozent. Aviva rückte um gut ein Prozent vor. Die Unternehmen haben sich nach eigenen Angaben auf eine Übernahme von Direct Line für 3,7 Milliarden Pfund (rund 4,5 Milliarden Euro) geeinigt. Die Aktionäre erhalten für jede Direct Line-Aktie 0,2867 neue Aviva-Aktien, 129,7 Pence in bar und bis zu fünf Pence in Form einer Dividende. "Für die Investoren in Direct Line ist Weihnachten vorgezogen worden", kommentierte Matt Britzman, Analyst bei Hargreaves Lansdown.

(Bericht von Stefanie Geiger und Zuzanna Szymanska, redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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