15. Jan (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
14.50 Uhr - Der manövrierunfähige Tanker mit fast 100.000 Tonnen russischem Öl an Bord befindet sich nach Angaben des Regierungssprechers Steffen Hebestreit weiter in deutschen Hoheitsgewässern. Der deutsche Zoll prüfe derzeit die Situation, die Untersuchung sei nicht abgeschlossen. "So lange bleibt der Tanker auch in den deutschen Hoheitsgewässern." Ein Sprecher des Verkehrsministeriums teilt mit, dass auch der Flaggenstaat des Schiffes, - in diesem Fall Panama - unterrichtet worden sei. Es wird vermutet, dass das Schiff zu sogenannte Schattenflotte gehört, mit der Russland die westlichen Sanktionen gegen russische Öl-Exporte umgehen will. Diese waren nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verhängt worden.
14.30 Uhr - Etwa ein Drittel der vom ukrainischen Militär im Krieg gegen Russland eingesetzten Waffen stammen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge aus heimischer Produktion. 33 bis 34 Prozent der Waffen stelle sein Land selbst her, sagt Selenskyj. Die Produktion sei massiv erhöht worden. Etwa 30 Prozent der Rüstungsgüter würden von der Europäischen Union geliefert, etwa 40 Prozent von den USA. Er gehe davon aus, dass die USA auch unter Donald Trump die Ukraine weiter unterstützten. Selenskyj bekräftigt, sein Land brauche starke Sicherheitsgarantien. Die Stationierung ausländischer Truppen in der Ukraine könne nur Teil der Sicherheitsgarantien sein und reiche allein nicht aus.
13.50 Uhr - Die Ukraine und Russland haben jeweils 25 Kriegsgefangene ausgetauscht. Vermittelt worden sei dies durch die Vereinigten Arabischen Emirate, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Die russischen Kriegsgefangenen befänden sich derzeit in Belarus und erhielten dort medizinische und psychologische Betreuung, bevor sie zur weiteren Behandlung nach Russland zurückgebracht würden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt den Gefangenenaustausch und erklärt, 25 Personen kehrten in die Ukraine zurück.
11.29 Uhr - Russland warnt die EU, dass Sanktionen gegen russisches Aluminium den Weltmarkt für dieses Metall destabilisieren könnte. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow verweist auf Diskussionen in der EU, dass die EU-Kommission in ihrem 16. Sanktionspaket gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine ein Einfuhrverbot für russisches Aluminium anstreben könnte: "Der Markt in diesem Segment ist ziemlich anfällig und solche Entscheidungen könnten hypothetisch zu einer Destabilisierung des Weltmarktes führen."
09.20 Uhr - Die Gasinfrastruktur der Ukraine und andere Energieanlagen sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut von Russland angegriffen worden. Russland habe über 40 Raketen eingesetzt, von denen mindestens 30 abgefangen worden seien. Behördenvertreter der westlichen Regionen Lwiw und Iwano-Frankiwsk melden Angriffe und zum Teil dadurch entstandene Schäden. Berichte über Tote oder Verletzte liegen nicht vor. Der ukrainische Netzbetreiber veranlasst vorsichtshalber in sechs Regionen Stromabschaltungen, nachdem landesweit Luftalarm ertönte. Russland verübt regelmäßig Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine. Gerade im Winter setzt das der Bevölkerung besonders zu.
07.22 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird noch an diesem Mittwoch in Warschau erwartet. Dies teilt das Büro des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk mit. Der Besuch folgt auf eine von Tusk kürzlich als Durchbruch bezeichnete Einigung in einem historischen Streit über Weltkriegsexhumierungen, der die Beziehungen zwischen den beiden verbündeten Staaten seit Jahrzehnten belastet. Hintergrund sind die sogenannten Massaker von Wolhynien, die von 1943 bis 1945 stattfanden. Damals wurden nach polnischen Angaben mehr als 100.000 Polen von ukrainischen Nationalisten getötet. Tausende Ukrainer starben bei Vergeltungsaktionen. Polen fordert seit langem freien Zugang für Spezialisten zu den Orten, an denen die Überreste der Getöteten vermutet werden, um angemessene Bestattungen zu ermöglichen.
(Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)