Berlin, 15. Jan (Reuters) - Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die absehbaren TOP-THEMEN des morgigen Tages aus den Ressorts Politik, Wirtschaft und Finanzmärkte. (Stand 16.00 Uhr)
GAZAKRIEG - Bei den Gesprächen über eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Freilassung der Geiseln ist die weitere Entwicklung zunächst nicht abzusehen. Am Mittwochnachmittag haben Unterhändler versucht, letzte Einzelheiten festzuzurren. Sowohl nach Darstellung von Vertretern der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA als auch der Kriegsparteien Israel und Hamas war eine Vereinbarung in greifbare Nähe gerückt. Einem Insider zufolge sah das anvisierte Abkommen auch vor, dass palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen werden und einige Truppenkontingente Israels aus dem Küstengebiet abrücken.
ATOM-UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS ? Kurz vor Ende der Wahlperiode lädt der Untersuchungsausschuss zum Atomausstieg mit Kanzler Olaf Scholz und Vize-Kanzler Robert Habeck die letzten und hochrangigsten Zeugen. Geklärt werden soll, ob vor allem Habeck sich über fachlichen Rat hinweggesetzt hat und eine Verlängerung der Laufzeiten der letzten drei AKW in der Energiekrise 2022 ablehnte. Umwelt- und Wirtschaftsministerium sowie Grüne und SPD bestreiten dies. Die Union sieht aber Hinweise, dass Habeck Empfehlungen für längere Laufzeiten aus dem eigenen Haus ignoriert hat. Scholz hatte letztlich eine kurze Verlängerung bis ins Frühjahr 2023 durchgesetzt. Im Abschlussbericht, der kurz vor der Wahl Ende Februar vorgelegt werden soll, ist mit keiner einheitlichen Antwort auf die Untersuchungsfragen zur rechnen.
ACEA - Mercedes-Chef Ola Källenius stellt als neuer ACEA-Präsident in Brüssel die wichtigsten Themen des Herstellerverbandes der europäischen Autobauer vor. Dazu dürften die schärferen CO2-Vorschriften zum Klimaschutz in der EU ab diesem Jahr gehören. Forderungen nach einem Verzicht auf fällige Bußgelder beim Verfehlen der Ziele werden laut, da die Branche in einer Absatzkrise steckt und der E-Autoverkauf insbesondere in Deutschland schleppend ist. Die Unternehmen fordern eine vorzeitige Überpüfung der Klimaschutz-Vorschriften schon in diesem Jahr und hoffen auf Erleichterungen.
USA/BANKEN - Die US-Großbanken Bank of America <BAC.N> und Morgan Stanley <MS.N> legen ihre Bilanzen vor. Analysten gehen davon aus, dass die beiden Institute dank des wiederbelebten Geschäfts mit Übernahmen und Fusionen sowie anziehender Börsentätigkeiten zum Jahresabschluss mehr verdient haben. Die aufgehellte Stimmung an den Finanzmärkten hatte Goldman Sachs <GS.N>, Citigroup <C.N>, JPMorgan Chase <JPM.N> und Wells Fargo <WFC.N> zum Teil Rekordergebnisse beschert. Die vier Geldhäuser hatten am Mittwoch ihre Zahlen offengelegt.
EZB/PROTOKOLLE - Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht die Protokolle ihrer Zinssitzung vom 11. und 12. Dezember. Die EZB hatte auf dem Treffen die Zinsen erneut um einen viertel Prozentpunkt nach unten gesetzt. Anleger an den Finanzmärkten erhoffen sich von den Protokollen Hinweise darauf, wie die Währungshüter auf ihrem Zinssenkungskurs weiter vorgehen wollen. An der Börse wird aktuell damit gerechnet, dass die Notenbank auf ihrer Zinssitzung Ende Januar die Leitzinsen erneut senken wird. Die Protokolle dürften einen Einblick in die Diskussionen unter den Währungshütern geben.
USA/EINZELHANDEL - Die US-Verbraucher bleiben in Shopping-Laune. Der Einzelhandelsumsatz dürfte im Dezember um 0,6 Prozent zum Vormonat gestiegen sein, sagen von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen voraus. Im November war das Plus mit 0,7 Prozent noch etwas größer ausgefallen. Kommt es so, signalisiert das ein gut gelaufenes Weihnachtsgeschäft.
TSMC - Nach dem vergangene Woche verkündeten Umsatzschub hoffen Börsianer auch bei den detaillierten Quartalsergebnissen des weltgrößten Chip-Auftragsfertigers auf eine positive Überraschung. Analysten rechnen mit einem operativen Gewinn von umgerechnet rund zwölf Milliarden Euro. Der taiwanische Konzern ist einer der Hauptprofiteure des Booms bei Künstlicher Intelligenz (KI), die nach immer leistungsfähigeren Rechnern verlangt.
(Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)