09. Jul (Reuters) - Angesichts der Haushaltsdebatte im Bundestag an diesem Mittwoch warnt der Bund der Steuerzahler vor einem drastischen Anstieg der Zinskosten. Verbandspräsident Reiner Holznagel sagte der "Bild", die Zinsausgaben des Bundes würden von gegenwärtig 30 Milliarden Euro auf 62 Milliarden Euro im Jahr 2029 steigen. "Damit werden die Steuermehreinnahmen bis 2029 durch explodierende Zinsausgaben fast komplett wieder aufgefressen", sagte Holznagel. Dadurch verliere der Staat an Gestaltungskraft.
Der Verbandspräsident kritisierte, die Bundesregierung verschiebe Milliarden aus dem regulären Bundeshaushalt in das neue Sondervermögen. "Statt neuer Impulse sehen wir Rechentricks, Verschiebebahnhöfe und Schönrechnerei", sagte er. "Die Regierung streicht geplante Investitionsausgaben im Bundeshaushalt zusammen und schummelt sich die offizielle Investitionsquote schön." Diese Investitionen wurden nun durch Schulden statt bisher durch Steuern finanziert.
(Bericht von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)