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17.10.2024 /10:24:08
Umweltorganisationen legen in Kampagne gegen Zementkonzern Holcim nach

Zürich, 17. Okt (Reuters) - Umweltorganisationen erhöhen den Druck auf den Zementhersteller Holcim <HOLN.S>. In einem Brief, der am heutigen Donnerstag an Holcim-Präsident Jan Jenisch gehen soll, fordert die Kampagnengruppe "Concrete Change" den Konzern auf, mehr für den Klimaschutz zu unternehmen. So solle Holcim etwa den Einsatz von energieintensiven Nassöfen zur Zementherstellung einstellen und bis 2030 mindestens ein CO2-neutrales Zementwerk in den USA bauen, hieß es in dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Schreiben. Holcim will sein Nordamerika-Geschäft im ersten Halbjahr 2025 abspalten und an die New Yorker Börse bringen. Früheren Firmenschätzungen zufolge könnte das Geschäft einen Wert von 30 Milliarden Dollar erreichen.

Die Zementbranche ist für rund sechs Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Dies hat die Hersteller ins Visier von Klimaschützern gerückt. Federführend bei der Kampagne gegen Holcim ist die amerikanische Umweltorganisation Industrious Labs, aber auch das Michigan Climate Action Network, Clean Water Action aus Baltimore, das Potomac Riverkeeper Network aus Washington und der Schweizer Stimmrechtsberater Actares haben den Brief unterzeichnet, der auch an potenzielle Investoren ging.

Holcim wollte sich nicht äußern, denn das Unternehmen habe den Brief noch nicht erhalten. Bereits im September hatten die Nichtregierungsorganisationen den Rivalen von Heidelberg Materials <HEIG.DE> aufgefordert, die Emissionen seiner Werke zu senken. Damals wies Holcim die Kritik zurück. 90 Prozent des Zementabsatzes in Nordamerika stamme aus dem kohlenstoffarmen Sortiment. Holcim stelle auf alternative Brennstoffe um und betreibe bereits drei Werke, die zu fast 100 Prozent ohne fossile Brennstoffe auskämen.

(Bericht von John Revill; bearbeitet von Oliver Hirt, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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