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04.07.2025 /06:37:09
WDHLG-Russland erkennt als erstes Land Taliban-Regierung in Afghanistan an

(Wiederholung vom Vorabend)
03. Jul (Reuters) - Russland hat als erstes Land der
Welt die Regierung der radikal-islamischen Taliban in
Afghanistan offiziell anerkannt. Moskau habe die
Akkreditierungsurkunde eines neuen afghanischen Botschafters
angenommen, teilte das russische Außenministerium am Donnerstag
mit. Es bestünden gute Aussichten für die Entwicklung der
Beziehungen. Russland werde die Regierung in Kabul weiterhin in
den Bereichen Sicherheit, Terrorismusbekämpfung und
Drogenkriminalität unterstützen. Der afghanische Außenminister
Amir Chan Muttaki erklärte: "Wir schätzen diesen mutigen Schritt
Russlands, und, so Gott will, wird er auch anderen als Beispiel
dienen."

Bislang hat kein anderes Land die Taliban-Regierung formell anerkannt, nachdem sie im August 2021 die Macht übernahm. China, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Usbekistan und Pakistan haben Botschafter nach Kabul entsandt, was als ein Schritt in Richtung Anerkennung gilt. Russland hat zuletzt seine Beziehungen zu den Taliban schrittweise ausgebaut. Präsident Wladimir Putin hatte die Islamisten im vergangenen Jahr als Verbündete im Kampf gegen den Terrorismus bezeichnet. Seit 2022 importiert Afghanistan Erdgas, Öl und Weizen aus Russland.

Die Regierung in Moskau sieht sich durch Islamistengruppen in verschiedenen Regionen bedroht, ein Grund für die Zusammenarbeit mit der Regierung in Kabul. Die Beziehungen zwischen Russland und Afghanistan haben dabei eine wechselhafte und oft blutige Geschichte. Sowjetische Truppen marschierten im Jahr 1979 in das Land ein, um eine kommunistische Regierung zu stützen. Sie verstrickten sich jedoch in einen langen Krieg gegen die von den USA bewaffneten Mudschaheddin-Kämpfer. Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow zog die Armee 1989 ab. Bis dahin waren etwa 15.000 sowjetische Soldaten getötet worden.

(Bericht von Mark Trevelyan und Mohammad Yunus Yawar Geschrieben von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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