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18.10.2024 /12:43:02
EXKLUSIV-Insider: Samsung verschiebt ASML-Bestellungen für geplante US-Fabrik

Seoul, 18. Okt (Reuters) - Samsung schiebt die Bestellungen beim Chipindustrie-Ausrüster ASML <ASML.AS> für seine geplante Fabrik in Texas nach Angaben von Insidern wegen schleppender Nachfrage auf die lange Bank. Bislang habe der südkoreanische Technologieriese noch keine bedeutenden Kunden für das Vorhaben gewinnen können, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Samsung hält drei anderen Insidern zufolge auch Bestellungen bei anderen Zulieferern für die 17 Milliarden Dollar teure Fabrik im texanischen Taylor zurück, weshalb diese ihr vor Ort eingesetztes Personal wieder abziehen. Auf welchen Zeitpunkt die Lieferungen verschoben worden seien, blieb zunöchst offen. Die beiden Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab.

Für das Projekt mit einem Investitionsvolumen von umgerechnet mehr als 15 Milliarden Euro bedeuten die Verzögerungen einen weiteren Rückschlag. Das Vorhaben zählt zu den größten Ambitionen von Konzernchef Jay Lee, der in dem geplanten Werk künftig Spezialchips für Mobilfunk und Künstliche Intelligenz (KI) produzieren lassen will, um in die Auftragsfertigung von Halbleitern zu expandieren. Das Geschäftsfeld dominiert derzeit TSMC.

Beim taiwanischen Unternehmen läuft es deutlich besser: Dank eines reißenden Absatzes ertragsstarker KI-Spezialprozessoren hatte der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger im abgelaufenen Quartal einen erneuten Gewinnsprung eingefahren und rechnet auch weiter mit einem starken Bedarf nach hochmodernen Chips.

Auch ASML sieht bei Maschinen zur Produktion von Hochleistungschips für KI einen anhaltenden Boom. Allerdings herrscht eine Nachfrage-Flaute bei klassischen Prozessoren und Speicherchips, weshalb der niederländische Chip-Anlagenbauer am Dienstag seine Wachstumsziele für 2025 zusammengestrichen hatte.

(Bericht von Heekyong Yang, Hyunjoo Jin, Toby Sterling, Fanny Potkin und Krystal Hu, geschrieben von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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