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04.10.2024 /16:17:48
MÄRKTE-Öl-Rally geht weiter - JPM erwartet in Q4 80 Dollar je Fass

London/Bengaluru, 04. Okt (Reuters) - Die anhaltenden Nahost-Sorgen lassen die Ölpreise weiter steigen. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und das US-Öl WTI <CLc1> verteuerten sich am Freitag um jeweils rund anderthalb Prozent auf 78,77 und 74,83 Dollar je Fass (159 Liter). Damit steuerten sie auf einen Wochengewinn von rund zehn Prozent zu. Im dritten Quartal waren sie jedoch um jeweils mehr als 15 Prozent abgebröckelt, da die konjunkturelle Schwäche in China Ängste vor einer mauen Nachfrage geschürt hatte.

Die Experten der US-Großbank JP Morgan erwarten, dass sich der neue Aufwärtstrend bis auf Weiteres fortsetzt. Hintergrund seien die niedrigen vorhandenen Ölvorräte. Außerdem bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die geopolitischen Sorgen der Anleger die Preise solange stützen, bis der Konflikt in Nahost gelöst ist. Sie dürften sich im vierten Quartal allerdings zunächst bei rund 80 Dollar pro Barrel einpendeln. "Die veränderte Dynamik im Nahen Osten könnte Länder dazu bewegen, ihre Lagerbestände wieder aufzufüllen, was den Anstieg beim Ölpreis in Grenzen halten dürfte", hieß es.

Für die starken Preisgewinne in den letzten Tagen sorgte die Zuspitzung des Konflikts in Nahost. Israel hatte in der Nacht zum Dienstag seine Bodenoffensive gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon begonnen. Der Iran, der die Hisbollah unterstützt, feuerte als Reaktion Raketen auf Israel ab. Israel hat eine Antwort darauf angekündigt, Details aber offengelassen. "Es wachsen die Sorgen, dass Israel nun wiederum die iranische Ölinfrastruktur angreifen könnte, was weitere Vergeltungsschläge provozieren und die Nachbarstaaten in den Konflikt hineinziehen könnte", sagte Ashley Kelty, Analyst bei der britischen Investmentbank Panmure Gordon.

(Bericht von Ahmad Ghaddar und Arunima Kumar, geschieben von Zuzanna Szymanska Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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