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Paris, 17. Okt (Reuters) - Der französische Siemens <SIEGn.DE>-Rivale Schneider Electric <SCHN.PA> stärkt das boomende Geschäft mit dem Bau und der Ausrüstung von Rechenzentren. Schneider Electric gibt rund 850 Millionen Dollar für die Übernahme des US-Unternehmens Motivair Corp aus, das sich auf Kühlungen für Hochleistungs-Computer und Datencenter spezialisiert hat. Schneider übernimmt zunächst 75 Prozent an der Firma aus Buffalo im US-Bundesstaat New York, bis 2028 soll der Rest folgen. Schneider-Chef Peter Herweck erklärte am Donnerstag, die Geräte von Motivair pumpten das Kühlmittel mit sehr hohem Druck nahe an die Chips heran und kühlten die Server damit effizient.
Künstliche Intelligenz und Sprachmodelle wie Chat-GPT erfordern hohe Rechenleistungen und damit auch effizientere Kühlungen in den Rechenzentren, da traditionelle Klimaanlagen die Hitze nicht mehr ausreichend herunterkühlen könnten. Das Geschäft brummt: Bei Schneider Electric entfielen vergangenes Jahr mehr als ein Fünftel aller Aufträge auf Rechenzentren und Netzwerke, das entspricht einem Volumen von acht Milliarden Euro. Für das laufende Jahr erwartet Schneider zweistellige Wachstumsraten. Auch Siemens profitiert in seiner Gebäude- und Infrastrukturtechnik-Sparte von der starken Nachfrage. Die USA sind der größte Rechenzentrums-Markt weltweit.
Herweck sagte, weitere Übernahmen in dem Bereich seien derzeit nicht geplant. "Mit Motivair haben wir unser Portfolio umfassend vervollständigt." Schneider werde aber Gelegenheiten nicht ungenutzt lassen, wenn sie sich ergäben: "Wir sind weiter agil und haben eine starke Bilanz." Gespräche über einen Kauf der US-Industriesoftware-Firma Bentley Systems waren in diesem Jahr im Sande verlaufen.
(Bericht von Dominique Patton Geschrieben von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)