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13.06.2025 /06:16:14
TOP-THEMA-Lage im Nahen Osten eskaliert - Israel greift Iran an

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Israel: Ziel sind Atomanlagen und militärische Standorte



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Iran kündigt Vergeltung an



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USA: Waren an den Angriffen nicht beteiligt



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Ölpreis steigt, Anleger flüchten in Gold und Schweizer Franken





(Neu durchgeschrieben)
Jerusalem/Dubai/Washington, 13. Jun (Reuters) -

Eskalation in Nahost: Israel hat in der Nacht auf Freitag den Iran angegriffen. Ziel des Präventivschlags gegen eine atomare Bewaffnung seien Nuklearanlagen und militärische Standorte, erklärte das israelische Militär. Das iranische Staatsfernsehen zeigte brennende Gebäude und berichtete, es seien auch Wohngebiete getroffen worden. Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, sowie zwei bekannte iranische Atomwissenschaftler seien getötet worden. "Wir sind an einem entscheidenden Moment in der Geschichte Israels", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Video-Ansprache. Die Angriffe würden für mehrere Tage weitergehen. Zugleich bereitet sich Israel auf einen Gegenangriff vor und hat den Ausnahmezustand ausgerufen. Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei verurteilte die Angriffe und kündigte Vergeltung an.

Das iranische Atomprogramm stelle eine existenzielle Bedrohung für Israel dar, begründete das israelische Militär den Angriff. Geheimdienstinformationen zufolge habe der Iran in den vergangenen Monaten mit seinem Atomprogramm erhebliche Fortschritte gemacht und sei dem Besitz einer Nuklearwaffe deutlich näher gekommen. Teheran verfüge über genügend Material zur Herstellung von 15 Atombomben.

Die Angriffe richteten sich den Angaben zufolge gegen rund ein Dutzend nukleare Standorte, darunter die Atomanlage in Natans, sowie die Raketenproduktion. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bezeichnete die Lage als "zutiefst besorgniserregend." Man sei wegen der Strahlenwerte in Kontakt mit den iranischen Behörden.

IRAN: ISRAEL MUSS SICH AUF BITTERES SCHICKSAL GEFASST MACHEN

Chamenei erklärte laut Staatsmedien, Israel habe ein Verbrechen gegen den Iran begangen und seine "abscheuliche Natur" gezeigt. Es werde deswegen eine harte Strafe erhalten. "Mit diesem Angriff hat das zionistische Regime sich selbst ein bitteres Schicksal bereitet, auf das es sich definitiv gefasst machen kann", erklärte Chamenei. Die iranischen Revolutionsgarden kündigten Vergeltung für die Tötung ihres Oberbefehlshabers an. Israels Verteidigungsminister Israel Katz sagte, nach dem Präventivschlag gegen den Iran werde ein Raketen- und Drohnenangriff des Iran auf Israel erwartet. Der Flughafen in Tel Aviv wurde geschlossen.

US-Außenminister Marco Rubio sagte, die USA seien an den Angriffen nicht beteiligt. Israel habe die USA darüber informiert, dass es die Angriffe für seine Selbstverteidigung für notwendig halte. Oberste Priorität der US-Regierung sei der Schutz amerikanischer Streitkräfte in der Region. US-Präsident Donald Trump werde am Freitagvormittag an einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats teilnehmen.

Die Eskalation im Nahost-Konflikt sorgte auch für Turbulenzen an den Finanzmärkten: Die Ölpreise sprangen mehr als zwölf Prozent nach oben aus Sorge, dass ein iranischer Gegenangriff die Ölversorgung behindern könnte. Sichere Häfen wie das Gold und der Schweizer Franken verteuerten sich ebenfalls. In Asien gingen die Aktienmärkte auf Sinkflug.

(Bericht von Cynthia Osterman, Idrees Ali und Phil Stewart, geschrieben von Sabine Wollrab, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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