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08.11.2024 /08:45:56
Konjunkturindikator: Lkw-Verkehr auf Autobahnen legt merklich zu

Berlin, 08. Nov (Reuters) - Der als Vorbote für den künftigen Konjunkturverlauf geltende Lkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen hat sich im Oktober spürbar erhöht. Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastwagen mit mindestens vier Achsen wuchs um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das Niveau des Vorjahresmonats wurde sogar um 1,6 Prozent übertroffen.

Wirtschaftliche Aktivität erzeugt und benötigt Verkehrsleistungen. "Daher besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere der Industrieproduktion", erklärten die Statistiker die Bedeutung ihres Frühindikators. Da die Lkw-Maut-Fahrleistungsdaten etwa einen Monat früher verfügbar sind als die zur Produktion, eignen sie sich als Signalgeber für die Konjunkturentwicklung. Eine Untergliederung nach Wirtschaftszweigen ist jedoch nicht möglich.

Die Industrieproduktion ist im September um 2,7 Prozent zum Vormonat gesunken. Besonders in der Autoindustrie ging es bergab: Hier wurden 7,8 Prozent weniger hergestellt. "Unter dem Strich kommt die Industrie nicht aus dem Tal heraus", sagte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch dazu. Die Unternehmen haben zuletzt allerdings überraschend viele Aufträge an Land gezogen: Die Bestellungen stiegen im September um 4,2 Prozent zum Vormonat und damit so stark wie seit Juni nicht mehr.

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal überraschend gewachsen, und zwar um 0,2 Prozent zum Vorquartal. Damit wurde eine Rezession vermieden: Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent geschrumpft - bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen. Dass es dazu nicht kam, lag am wachsenden Konsum: Sowohl der Staat als auch die Verbraucher gaben mehr aus, wie das Statistische Bundesamt herausfand.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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