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Erwartungen für Verkäufe und Umsatz heruntergenommen |
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Vor allem Kernmarke VW unter Druck |
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Umsatzrendite dürfte geringer ausfallen |
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Holdinggesellschaft Porsche SE rechnet mit weniger Gewinn |
(Neu: Details, Hintergrund) |
Berlin, 27. Sep (Reuters) - Der angeschlagene Autobauer |
Volkswagen <VOWG_p.DE> bekommt die Flaute auf dem Fahrzeugmarkt |
zu spüren und schraubt zum zweiten Mal binnen weniger Monate |
seine Prognose herunter. Das Unternehmen stimmte die Anleger am |
Freitag auf einen rückläufigen Absatz und eine geringere Rendite |
ein. Volkswagen verwies auf ein herausforderndes Marktumfeld. |
Bei der Kernmarke Volkswagen, bei der Nutzfahrzeugsparte und bei |
den Komponenten seien die Geschäfte schlechter gelaufen als |
erwartet. Belastend wirke die schwache Konjunktur, aus der sich |
weitere Risiken ergeben könnten. |
Der Autoabsatz dürfte auf ungefähr neun Millionen Autos |
zurückgehen und nicht steigen - wie noch im Frühjahr erwartet. |
Das dürfte sich in der Bilanz bemerkbar machen: Beim Umsatz |
erwarten die Wolfsburger einen leichten Rückgang auf 320 |
Milliarden Euro statt eines Anstiegs um bis zu fünf Prozent. |
Auch die Rendite dürfte mit ungefähr 5,6 Prozent niedriger |
ausfallen als zuletzt mit 6,5 bis 7,0 Prozent vorhergesagt. |
Erst Anfang September hatte das Unternehmen seinen Sparkurs verschärft und das unter anderem mit der hartnäckigen Flaute am europäischen Automarkt begründet. Finanzchef Arno Antlitz sprach von zwei Millionen Autos, die jährlich in Europa weniger verkauft würden als vor der Corona-Pandemie. Für Volkswagen als Marktführer mit einem Marktanteil von ungefähr einem Viertel bedeute das, dass jährlich 500.000 Fahrzeuge fehlten.
Doch VW bekommt nicht nur den geringeren Absatz zu |
spüren, auch in der Finanzsparte läuft es nicht so gut wie |
ursprünglich angenommen. Hier spiele ein schwieriges |
Geschäftsumfeld außerhalb Europas eine Rolle, hieß es. Zudem |
dürfte es nicht gelingen, den Fehlbetrag von ungefähr 200 |
Millionen Euro aus der Trennung vom Russland-Geschäft wieder |
wettzumachen. |
Die gesenkte Prognose macht sich auch bei der |
Volkswagen-Muttergesellschaft Porsche SE <PSHG_p.DE> bemerkbar: |
Das Unternehmen, das fast ein Drittel an Volkswagen hält, senkte |
ebenfalls seine Prognose. Die Holding rechnet nun nur noch mit |
einem Gewinn von 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro. Bislang lag die |
Prognose bei 3,5 bis 5,5 Milliarden Euro. |
ZUSATZBELASTUNGEN IN MILLIARDENHÖHE |
Erst Anfang Juli hatte Volkswagen seine Prognose gesenkt und das unter anderem mit Zusatzbelastungen in Milliardenhöhe begründet. Die Ingolstädter Tochter Audi stoppt die Produktion des Oberklasse-Elektroautos Audi Q8 e-tron vorzeitig und stellt sein Werk in Brüssel auf den Prüfstand, was allein mit ungefähr 1,3 Milliarden Euro zu Buche schlägt. Derzeit wird nach einem Investor für die Anlage gesucht. Dazu kommen Belastungen durch die Schließung des MAN-Gasturbinenwerks und kostspielige Abfindungen für den Stellenabbau im indirekten Bereich, zu dem etwa die Verwaltung und die Entwicklung gehören.
Doch inzwischen macht auch | die geringere Nachfrage |
insbesondere nach Elektroautos dem | Unternehmen zu schaffen, dazu |
kommt das schwächere China-Geschäft. VW hatte deswegen seinen | |
Sparkurs verschärft, die seit drei | Jahrzehnten geltende |
Vereinbarung zur |
Beschäftigungssicherung gekündigt
und droht mit Werksschließungen in Deutschland. Der Betriebsrat hat bereits Widerstand gegen die Pläne angekündigt, die Gewerkschaft IG Metall drohte zum Auftakt der
laufenden Tarifgespräche |
mit Streiks ab Dezember. |
Dazu kommt die Schwäche auf dem chinesischen Markt, wo |
einheimische Rivalen den westlichen Herstellern bei Elektroautos |
davongefahren sind und zudem die hartnäckige Immobilienkrise den |
Markt für Luxusautos einbrechen ließ. Erst vor kurzem hatten die |
Premiumhersteller |
Mercedes-Benz
<MBGn.DE> und
BMW
<BMWG.DE> unter anderem deswegen ihre Prognosen gesenkt.
(Bericht von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)