Nachricht


01.10.2024 /11:00:25
Inflationsrate in der Euro-Zone fällt auf 1,8 Prozent

Brüssel/Berlin, 01. Okt (Reuters) - Sinkende Energiepreise haben die Inflationsrate in der Euro-Zone im September auf den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren gedrückt. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich nur noch um durchschnittlich 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Damit verdichten sich die Signale, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Oktober ihre Geldpolitik weiter lockern und den Leitzins erneut senken dürfte. Denn die Teuerung liegt nun erstmals seit über drei Jahren unter der Zielmarke von zwei Prozent, die die EZB mittelfristig als ideal für die Konjunktur im Euroraum sieht.

Im August hatte die Inflation noch bei 2,2 Prozent gelegen und von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für September genau mit einem Rückgang auf 1,8 Prozent gerechnet.

Die EZB hatte im September die Zinsen erstmals seit ihrer geldpolitischen Wende vom Juni wieder gesenkt. Der für die Finanzmärkte richtungsweisende Einlagesatz, zu dem Banken bei der Notenbank kurzfristig überschüssige Gelder parken, wurde um einen Viertelprozentpunkt auf 3,50 Prozent nach unten gesetzt. Höhere Zinsen machen Kredite für Investitionen teurer, was die Konjunktur bremst und die Nachfrage dämpft - das wiederum kann den Preisanstieg drücken.

Die EZB verfolgt das Abebben der Inflation nach Aussage ihrer Präsidentin Christine Lagarde mit Optimismus. "Die jüngsten Entwicklungen stärken unsere Zuversicht, dass die Inflation zeitnah wieder auf das Zielniveau zurückkehren wird", sagte Lagarde am Montag bei einer Anhörung im Europa-Parlament in Brüssel. "Wir werden das bei unserer nächsten geldpolitischen Sitzung im Oktober berücksichtigen." Diese Aussagen schüren Erwartungen an den Finanzmärkten, dass die EZB bereits im nächsten Monat erneut die Zinsen senken könnte.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.