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Konzern will Aktien im Volumen von bis zu 1,5 Mrd Euro kaufen
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Bremsspuren im amerikanischen Offshore-Windmarkt |
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Prognose für 2024 leicht verbessert |
Düsseldorf 13. Nov (Reuters) - Der Energiekonzern |
RWE <RWEG.DE> hat mit der Ankündigung eines Rückkaufprogramms den |
Kurs seiner Aktien am Mittwoch beflügelt. Die Papiere legten |
vorbörslich bei Lang & Schwarz um mehr als drei Prozent zu. Der |
Konzern hatte am späten Dienstagabend angekündigt, eigene Aktien |
im Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro zurückzukaufen. |
Vorstandschef Markus Krebber begründete das vor allem mit |
möglichen Verzögerungen im amerikanischen Offshore-Windmarkt und |
im europäischen Wasserstoffgeschäft, durch die offenbar Gelder |
frei wurden. "Damit unterstreichen wir unser Bekenntnis, Werte |
für unsere Aktionäre zu schaffen." RWE kommt damit Investoren |
entgegen, deren Rufe nach Maßnahmen zur Steigerung des |
Aktienwertes zuletzt immer lauter wurden. Bei Aktienrückkäufen |
verringert sich die Zahl der Papiere am Markt und der Wert der |
einzelnen Aktien nimmt zu. |
Die Essener zogen auch die Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen vor auf Dienstagabend vor. Von Januar bis Ende September brach das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) um 30 Prozent auf rund vier Milliarden Euro ein. Das bereinigte Nettoergebnis schrumpfte noch mehr, um rund die Hälfte auf 1,6 Milliarden Euro. Einbußen musste RWE unter anderem im Energiehandel hinnehmen, dessen operatives Ergebnis nach dem starken Vorjahr auf 465 Millionen Euro von zuvor 1,3 Milliarden Euro fiel. Auch die Einnahmen aus den Stromterminverkäufen schrumpften wegen geringerer Margen. Zulegen konnte hingegen die Sparte Offshore Wind, die von besseren Windbedingungen profitierte. Der Konzern zeigte sich bei der Prognose für 2024 etwas optimistischer als zuvor. So erwarte RWE beim bereinigten Ebitda einen Wert im mittleren statt im unteren Bereich der Spanne von 5,2 bis 5,8 Milliarden Euro.
Nach dem Wahlausgang in den USA seien die Risiken für Offshore-Windprojekte dort größer geworden, erklärte der Konzern. Dies betreffe auch das Offshore-Windprojekt von RWE vor der Ostküste der USA, das sich aufgrund ausstehender Genehmigungen zeitlich verschieben könne. Auch der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Europa kommt nicht so schnell voran wie erwartet. Das Ziel von RWE, weitere Elektrolyse-Kapazitäten zu errichten, könne sich dadurch verzögern.
In den ersten neun Monaten des Jahres habe der Konzern 6,9 Milliarden Euro in den Ausbau seines Portfolios investiert. Dabei habe es sich unter anderem um Offshore-Windkraftprojekte in der Nordsee und Solar- und Onshore-Windparks in Europa und den USA gehandelt. "Angesichts der weltweiten Nachfrage nach grünem Strom werden wir gleichwohl mit Milliardeninvestitionen in Europa und den USA unser grünes Portfolio weiter ausbauen und damit auch die Energiewende hierzulande vorantreiben", erklärte Krebber.
(Bericht von Tom Käckenhoff und Ralf Bode; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)