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06.06.2025 /20:03:56
FOKUS 3-US-Jobdaten treiben Wall Street an

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US-Jobmarkt kühlt sich leicht ab

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Erneute Zinspause der Fed erwartet

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Lululemon nach Prognose mit Kurssturz

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Tesla auf Erholungskurs
 
(Neu: Dollar, Autobauer, Broadcom)
Frankfurt, 06. Jun (Reuters) - Die jüngsten
Arbeitsmarkt-Daten haben die Stimmung an der Wall Street zum
Wochenschluss aufgehellt. Der Dow-Jones-Index der
Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> notierten
am Freitag jeweils rund ein Prozent höher bei 42.679 und 5998
Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> rückte um
1,3 Prozent auf 19.547 Zähler vor.

Der US-Jobmarkt hat sich im Mai nur leicht abgeschwächt und dürfte die Notenbank Fed damit von einer weiteren Zinssenkung vorerst abhalten. Es kamen 139.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Ökonomen hatten 130.000 erwartet, nach revidiert 147.000 im April. "Dieser Bericht gibt Anlass zu einem erleichterten Aufatmen", sagte Scott Ladner, Chefanleger bei Horizon Investments. "Viele hatten wirklich befürchtet, dass die Zahlen den Beginn eines Abschwungs am Arbeitsmarkt und damit auch in der Wirtschaft zeigen könnten. Aber der Bericht entsprach ziemlich genau den Erwartungen, und das verschafft uns zumindest für einen Monat eine kleine Atempause."

DOLLAR ERHOLT SICH ETWAS

Experten gehen daher davon aus, dass die Fed bei ihrer Sitzung am 18. Juni erneut den Leitzins konstant halten wird. Laut Fed-Chef Jerome Powell will die Notenbank zunächst mehr Klarheit darüber gewinnen, wie sich der von US-Präsident Donald Trump losgetretene Handelskrieg auf die Inflation und den Arbeitsmarkt auswirkt. Am Devisenmarkt zog der zuletzt gebeutelte Dollar-Index <.DXY> nach den Daten um ein halbes Prozent auf 99,280 Punkte an.

Trump forderte indes die Notenbank erneut auf, die Geldpolitik zu lockern und plädierte für eine kräftige Zinssenkung von einem Prozentpunkt. Trump schrieb, die Fed könne die Zinsen jederzeit wieder erhöhen, falls Senkungen zu Inflation führten. Der Republikaner liegt seit längerem mit Fed-Chef Powell im Streit über die Geldpolitik.

LULULEMON NACH PROGNOSE MIT KURSRUTSCH

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem Aktien aus der Automobilbranche. Ford <FORD.O> und General Motors <GM.N> legten um rund 1,5 und ein halbes Prozent zu. China hatte Insiderangaben zufolge den Export von Seltenen Erden an große US-Autobauer vorübergehend erlaubt. Von den erteilten Lizenzen seien zumindest einige für sechs Monate gültig, sagten Insider. Eine der beiden erklärte, dass die Zulieferer von General Motors, Ford und Stellantis am Montag die Freigabe für die Ausfuhr einiger Seltener Erden erhalten hätten.

Für Gesprächsstoff sorgte ein Kurssturz um rund 20 Prozent bei Lululemon <LULU.O>. Der Yoga-Bekleidungsanbieter hat seine Jahresprognose gesenkt. Als Grund nannte das Unternehmen unter anderem höhere Kosten im Zuge der US-Zölle und eine schwache Nachfrage nach den neuesten Produkten des Unternehmens.

Aus den Depots flogen auch Broadcom <AVGO.O>, die gut vier Prozent einbüßten. Der Chipkonzern hatte für das dritte Quartal zwar einen Umsatz von rund 15,8 Milliarden Dollar prognostiziert, was über den bisherigen Markterwartungen lag. "Nachdem die Aktie im vergangenen Monat um fast 30 Prozent zugelegt hatte, waren die Erwartungen offensichtlich sehr hoch", kommentierte Experte Kinngai Chan vom Analysehaus Summit Insights.

Tesla <TSLA.O> waren indes auf Erholungskurs. Die Titel des Elektroautopioniers rückten um fast sechs Prozent vor, nachdem sie am Donnerstag im Zuge des Streits zwischen Trump und Tesla-Chef Elon Musk um 14,3 Prozent in den Keller gerauscht waren.

(Bericht von Zuzanna Szymanska. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)



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