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2024 bleibt Preis von 49 Euro |
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Neuer Preis für 2025 soll im Herbst festgelegt werden |
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Länder werfen Bund Kürzung von Mitteln vor |
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(Neu: Reaktion Verkehrsverband, mehr Hintergrund) |
Düsseldorf/Berlin, 08. Jul (Reuters) - |
Das Deutschland-Ticket für den bundesweiten Nahverkehr wird im nächsten Jahr teurer. 2024 werde der Preis von 49 Euro noch stabil bleiben, sagte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) am Montag nach einer Sonderverkehrsminister-Konferenz in Düsseldorf. Sicher sei aber: "2025 werden die 49 Euro nicht zu halten seien." Beschlüsse zum neuen Preis wollten die Länder im Oktober treffen. Die nötige Erhöhung liege auch daran, dass der Bund die Mittel um 350 Millionen Euro kürze. Zudem wolle er Vergünstigungen wie bei Schülertickets untersagen.
Bund und Länder hatten im vergangenen Jahr je 1,5 |
Milliarden Euro für das Ticket auf ein Jahr gerechnet |
bereitgestellt. Auch dieses Jahr steht die Summe von insgesamt |
dann drei Milliarden Euro bereit. Da das Ticket erst im Mai 2023 |
eingeführt wurde somit nur Verluste über acht Monate ausgleichen |
musste, blieb rechnerisch Geld über für dieses Jahr. Einem |
Gesetzentwurf des Bundes zufolge, der erst Freitag zur Anhörung |
verschickt wurde, werden diese Mittel zunächst wieder |
gestrichen. Sie werden aus der Summe für 2025 wieder abgezogen. |
Der Bund will die 350 Millionen Euro erst 2026 nach scharfer |
Abrechnung der Länder-Ausgaben freigeben. Dies sorgte für |
zusätzliche Empörung bei den Ländern. |
Im Gesetzentwurf, der Reuters vorliegt, geht es |
allgemein um das Geld, das der Bund den Ländern zahlt, um den |
Nahverkehr vor allem für Berufspendler bezahlbar zu halten. |
Jenseits der Mittel für das Deutschlandticket sind das jährlich |
über zehn Milliarden Euro. Mittel, die übrig bleiben, sollen dem |
Entwurf zufolge künftig im folgenden Jahr genutzt werden können. |
INVESTITIONSSTAU MACHT LÄNDERN UND KOMMUNEN ZU SCHAFFEN |
Allerdings gibt es einen großen Investitionsstau für |
Gleise, Tunnel oder Busdepots auch auf kommunaler Ebene. Nach |
einer Studie des Bundesverkehrsministeriums sind bis 2031 allein |
dafür rund 40 Milliarden Euro nötig. Die Verkehrsminister sehen |
das eher als Untergrenze. |
Das Deutschlandticket an sich gilt als Erfolg und hat |
inzwischen mehr als elf Millionen Nutzer. Allerdings fehlen den |
Verkehrsunternehmen im Gegenzug Einnahmen aus den üblichen |
Monatsabos oder von Einzeltickets, so dass insgesamt Geld fehlt. |
Die Länder und die Verkehrsunternehmen, die ihnen zum großen |
Teil gehören, fürchten daher mit dem Ticket auf Dauer große |
Verluste einzufahren. Die normalen Preiserhöhungen etwa für |
Einzeltickets sind kaum noch möglich oder verpuffen, da das |
49-Euro-Ticket wie ein Preisdeckel wirkt. Auf der anderen Seite |
steigen die Kosten für Personal oder Energie. |
Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) kritisierte |
daher, dass die Finanzierung des Nahverkehrs so insgesamt |
ungewiss bleibe. Der Gesetzentwurf lasse die zentralen Fragen |
der endgültigen Finanzierung des Deutschland-Tickets offen, |
sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann. Zudem wolle sich der Bund |
offenbar schrittweise aus der hälftigen Finanzierung |
zurückziehen. Dabei hätten Bund und Länder das Ticket gewollt: |
"Wer bestellt, der muss auch bezahlen! Und zwar solange, wie es |
das Angebot gibt", sagte Wortmann. |
(Bericht von Matthias Inverardi und Markus Wacket. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)