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19.09.2024 /16:35:43
Habeck - Werden Schiffbau nach Meyer Werft auch weiter stärken müssen

Papenburg, 19. Sep (Reuters) - Nach der staatlichen Rettung der Meyer Werft hat Wirtschaftsminister Robert Habeck weitere Hilfen der Politik für Schiffbau-Standorte angedeutet. "Wir werden auch in anderen Bereichen, den maritimen Schiffbau nochmal stärken müssen", sagte der Grünen-Politiker bei einer Betriebsversammlung der Papenburger Meyer Werft. Der Kreuzfahrt-Schiffbauer sei Weltmarktführer. "Dieses Segment, das müssen wir halten", betonte er. Dies sei wichtig auch für andere Küstenstandorte. "Es ist nicht irgendeine Werft." Er verwies darauf, dass der innovative Standort in Papenburg mit seiner Ausbildung auch für weitere Bereiche wichtig sei. Die Werft werde künftig auch in den Bau von Umspann-Plattformen auf hoher See für die Windenergie einsteigen. Dies seien Herzschlagadern der Energiewende, die nicht in China, sondern in Deutschland oder Europa gebaut werden sollten.

In der vergangenen Woche hatten Bund und Land Niedersachsen die Rettung der angeschlagenen Werft abgeschlossen. Allerdings ist damit auch ein Abbau von 340 der rund 3400 Arbeitsplätze verbunden, was möglichst sozialverträglich geschehen solle.

Der Bund und das Land Niedersachsen steigen zusammen mit 400 Millionen Euro Eigenkapital ein und übernehmen vorübergehend rund 80 Prozent an der Werft. Zudem sichert die öffentliche Hand mit Bürgschaften von rund zwei Milliarden Euro Bankkredite ab. Die Eignerfamilie Meyer hält in den kommenden Jahren etwa 20 Prozent und hat eine Art Rückkaufoption. So soll die Werft mindestens bis 2028 stabilisiert werden.

Das Unternehmen hat eigentlich ausreichend Aufträge. Bei der Vorfinanzierung ist es aber auf Banken angewiesen, die zuletzt dazu nicht mehr bereit waren. Daher springt der Staat jetzt mit Kapital und Bürgschaften ein.

(Bericht von: Markus Wacket, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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