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08.10.2024 /21:13:08
MÄRKTE-Hoffnung auf Waffenruhe in Nahost setzt Öl-Preis zu

Houston/London/Singapur, 08. Okt (Reuters) - Hoffnungen auf eine Waffenruhe in Nahost lassen die Ölpreise einbrechen. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI <CLc1> rutschten am Dienstag um jeweils knapp fünf Prozent auf 77,11 und 73,49 Dollar je Fass (159 Liter) ab. Damit bauen sie ihre Gewinne nach der jüngsten Zuspitzung des Konflikts zum Teil wieder ab.

"Wir unterstützen die politischen Bemühungen um einen Waffenstillstand", sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassem in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Dies wurde am Markt aufmerksam verfolgt. "Dass die Hisbollah für eine Waffenruhe offen ist, ist die Art von Schlagzeile, auf die sich die Leute stürzen", sagte Phil Flynn, Chefanalyst beim Broker Price Futures Group. Ähnlich sieht es Tamas Varga, Analyst beim Ölmakler PVM: "Obwohl es unverantwortlich wäre zu behaupten, dass sich der Staub gelegt hat, haben sich die Drohungen mit israelischen Angriffen auf die iranische Ölinfrastruktur vorerst nicht bewahrheitet."

Der Konflikt hat den Ölpreis insbesondere wegen der Furcht vor einer tieferen Verwicklung des Irans als größere Fördernation getrieben. Die Islamische Republik hatte Anfang Oktober als Reaktion auf die israelischen Angriffe gegen die Hisbollah im Libanon Raketen auf Israel abgefeuert. Sorgen, dass Israel im Rahmen einer Vergeltung wiederum iranische Ölanlagen beschießen könnte, trieben die Ölpreise in der vergangenen Woche um rund zehn Prozent in die Höhe.

Die Kämpfe zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah gingen aus dem eigentlichen Gazakrieg hervor. Dessen Auslöser war der Überraschungsangriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf Israel vor gut einem Jahr. Die Kämpfe in dem Küstenstreifen gingen am Dienstag mit unvermittelter Härte weiter, eine Feuerpause war nicht in Sicht.

(Bericht von Erwin Seba, Arunima Kumar, Robert Harvey und Emily Chow, geschrieben von Zuzanna Szymanska Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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