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06.01.2025 /15:15:33
FOKUS 1-Deutschlands Automarkt findet nicht aus der Krise

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Insgesamt ein Prozent weniger Autos verkauft als 2023

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Elektroautos werden zum Ladenhüter

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Importeure hoffen auf E-Auto-Prämie
 
(Neu: Details, VIDK)
Berlin, 06. Jan (Reuters) - Die wegbrechende Nachfrage
nach Elektroautos lässt den deutschen Markt ins Minus rutschen.
2024 wurden rund 2,8 Millionen Neuwagen zugelassen, das sind ein
Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am
Montag mitteilte. Damit rückt das Vor-Corona-Niveau weiter in
die Ferne: Im Vorkrisenjahr 2019 wurden noch mehr als ein
Viertel mehr Neuwagen verkauft. Allein bei den E-Autos lag das
Minus bei 27,4 Prozent. Gefragt waren dagegen Hybride:
Inzwischen verfügt jedes dritte Fahrzeug in Deutschland über
einen derartigen Antrieb, bei dem der Benzinmotor mit einem
Elektromotor kombiniert wird. Auch Benzinautos wurden häufiger
verkauft als vor Jahresfrist.
Das Comeback der Verbrenner schlägt sich bei den
durchschnittlichen CO2-Emissionen nieder, die um 4,2 Prozent auf
119,8 Gramm pro Kilometer stiegen. In der EU gelten für das
laufende Jahr deutlich schärfere CO2-Grenzwerte. Sollten die
Emissionen im laufenden Jahr nicht sinken, drohen den Autofirmen
drastische Strafzahlungen. Experten gehen davon aus, dass es
ohne einen höheren Absatz von Elektroautos nicht gehen dürfte.
Der Verband der Autoimporteure VDIK geht davon aus, dass es hier
im laufenden Jahr aufwärts gehen dürfte, und rechnet mit einem
Anstieg der Neuzulassungen auf 2,85 Millionen. Die Prognose
beruhe darauf, dass die neue Bundesregierung bei den
Rahmenbedingungen für Elektromobilität nachbessere, sagte die
neue VDIK-Präsidentin Imelda Labbe. "Ohne weitere nennenswerte
Anreize für den Hochlauf der Elektromobilität dürften 2025
erneut Zuwächse im Bereich der batterieelektrischen Fahrzeuge
fehlen. Die Folge wäre dann ein Rückgang des Gesamtmarktes auf
etwa 2,7 Millionen Pkw."
Zugleich forderte Labbe die EU-Kommission zum
Entgegenkommen auf. "Strafzahlungen würden zu einer weiteren
Einschränkung der Investitionen für die automobile
Transformation führen. Dies gilt es mit aller Kraft zu
verhindern", sagte Labbe.
 
Bei den deutschen Marken verzeichnete VW <VOWG_p.DE> im
abgelaufenen Jahr ein Absatzplus von 3,4 Prozent. Die
Wolfsburger behaupteten ihre Position als Marktführer mit einem
Marktanteil von 19,1 Prozent. Skoda aus dem VW-Konzern schaffte
sogar ein Plus von gut einem Fünftel, Porsche <P911_p.DE> legte
um 9,9 Prozent zu. Opel, das zum Stellantis-Konzern
gehört, setzte zwei Prozent mehr Fahrzeuge ab und kam damit auf
einen Marktanteil von 5,2 Prozent. Gefragt gewesen sei besonders
der Astra, sagte Opel-Markenchef Patrick Dinger. Das gebe
Rückenwind für einen selbstbewussten Start in das neue Jahr.
 
Zu den Gewinnern gehörte auch Toyota: Die
Japaner sind für ihre Hybridfahrzeuge bekannt und setzten mehr
als ein Viertel mehr Autos ab als vor Jahresfrist. Auch die
französischen Marken Peugeot und Citroen waren bei den Kunden
beliebt. Die deutschen Hersteller Mercedes <MBGn.DE>,
BMW <BMWG.DE> und insbesondere die Volkswagen-Tochter Audi
verkauften auf dem heimischen Markt dagegen weniger Autos als
noch im Vorjahr.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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