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Vorgänger war nach Wahl-Erfolg der Islamisten zurückgetreten
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Künftiger Ministerpräsident derzeit Büroleiter des Königs |
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Jordanien gilt als Stabilitätsanker in Krisenregion |
(Neu: Offizielle Bestätigung, Hintergrund) |
Amman, 15. Sep (Reuters) - |
Kurz nach dem Rücktritt des jordanischen Ministerpräsidenten Bischer Chasawneh hat König Abdullah seinen Nachfolger bestimmt. Abdullahs Büroleiter Dschaafar Hassan solle künftig die Regierung führen, erklärte das Königshaus am Sonntag. Bei der Parlamentswahl am Dienstag wurde die Mehrheit des regierungsfreundlichen Lagers zwar bestätigt, allerdings konnte die von islamistischen Kräften angeführte Opposition zulegen. Die Muslimbruderschaft und ideologische Unterstützer der militanten Palästinenserorganisation Hamas profitierten von der Wut über Israels Krieg im Gazastreifen. Jordanien gilt als Stabilitätsanker und wichtiger Verbündeter des Westens in der konfliktbeladenen Region.
Hassan hat in den USA in Harvard studiert und sich einen |
Ruf als respektierter Fachmann erarbeitet. Er muss nun |
allerdings die Auswirkungen des Gaza-Kriegs sowohl politisch als |
auch wirtschaftlich mildern. Die Investitionen im Land gehen |
zurück und auch der Tourismus hat erheblich gelitten. Sein |
Vorgänger hatte mit Unterstützung des Königs Reformen im Land |
angestoßen, um das Wirtschaftswachstum wieder in Fahrt zu |
bringen. Großen Teilen des konservativen Führungspersonals im |
Land wird jedoch vorgeworfen, die Reformbemühungen zu |
blockieren, um den eigenen Machterhalt zu sichern. |
Eine der Hauptaufgaben des neuen Ministerpräsidenten |
wird es sein, die Schulden von rund 50 Milliarden Dollar des |
Landes zu begrenzen. Der Internationale Währungsfonds (IMF) als |
wichtiger Geldgeber verlangt ebenfalls Reformen in dem Land, das |
auch unter hoher Arbeitslosigkeit leidet. |
Im Parlament haben die Islamisten seit der Wahl 31 der |
insgesamt 138 Sitze, soviel wie nie seit Wiedereinführung der |
Demokratie im Jahr 1989. Zuvor herrschte in dem Land |
jahrzehntelang das Kriegsrecht. |
In Jordanien liegt der Schwerpunkt der politischen Macht |
laut Verfassung jedoch weiter beim König. Dieser kann |
Regierungen ernennen und das Parlament auflösen. |
(Bericht von Suleiman Al-Khalidi, geschrieben von Markus Wacket. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)