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11.11.2024 /14:10:02
Triton-Einstieg schürt Übernahmespekulationen um Evotec

München, 11. Nov (Reuters) - Der Finanzinvestor Triton ist für 131 Millionen Euro zum größten Aktionär von Evotec <EVTG.DE> aufgestiegen und hat damit Übernahmespekulationen um die gebeutelte Hamburger Biotech-Firma ausgelöst. Binnen drei Wochen baute Triton direkt und über Derivate ein Anteilspaket von 9,99 Prozent an Evotec auf und zog damit an der dänischen Novo Holdings als bis dahin größtem Aktionär vorbei, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, Triton erwäge eine Übernahme von Evotec. Der Investor wollte sich dazu nicht äußern. In der Pflichtmitteilung hieß es, die Käufe dienten Investmentzwecken; weitere könnten ebenso folgen wie ein Verkauf von Aktien.

Der Deal trieb die Evotec-Aktie am Montag um bis zu ein Viertel nach oben; am Nachmittag notierte sie bei 9,08 Euro. Damit hat sich der Einstieg für Triton bereits gelohnt: Zu diesem Preis ist das Aktienpaket gut 160 Millionen Euro wert. Ende 2023 lag die Evotec-Aktie noch bei 21,69 Euro, bevor eine Insiderhandels-Affäre um den damaligen Vorstandschef Werner Lanthaler das Unternehmen erschütterte. Der Österreicher, der lange Zeit als Erfolgsgarant galt, hatte Transaktionen in Evotec-Aktien erst mit bis zu zwei Jahren Verspätung gemeldet und nahm daraufhin den Hut.

Seither arbeitet Evotec an seiner Neuausrichtung. Im Sommer war der Abbau von rund 400 Stellen angekündigt worden. In den ersten neun Monaten fiel ein operativer Verlust (Ebitda) von sechs Millionen Euro an, nachdem das Unternehmen Einmalkosten von 62 Millionen für den Umbau buchte.

Triton ist in Deutschland vor allem als Großaktionär des Panzergetriebeherstellers Renk <R3NK.DE> bekannt, den man im Frühjahr im zweiten Anlauf erfolgreich an die Börse gebracht hat. Auch Ifco Systems, der Betreiber eines Logistik-Systems für Obst und Gemüse, gehört Triton.

(Bericht von Alexander Hübner und Isabel Demetzm redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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