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15.10.2024 /18:47:12
FOKUS 2-Dax kann Kursgewinne nach Rekordhoch nicht halten

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Beginn der Bilanzsaison macht Mut

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Ölpreis-Rückgang gibt Zusatzschub

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Prognose-Anhebung beflügelt MTU
 
(Neu: Wall Street, Xetra-Schlusskurse, Kosmetikfirmen, MTU)
Frankfurt, 15. Okt (Reuters) - Nach einem Rekordhoch
haben die europäischen Börsen am Dienstag ihre Kursgewinne nicht
halten können. Der Dax <.GDAXI> markierte zunächst mit 19.633,91
Punkten den zweiten Tag in Folge einen Höchstwert und schloss
0,1 Prozent im Minus bei 19.486 Zählern. Der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> büßte nach einem freundlichen Auftakt bis
zum Abend 1,9 Prozent auf 4946 Stellen ein. Im frühen Handel
hatten sich Anleger in der Hoffnung auf eine robuste
Bilanzsaison und Zinssenkungen noch mit europäischen Aktien
eingedeckt. An der Wall Street ließ der US-Standardwerteindex
Dow Jones 0,2 Prozent auf 42.976 Stellen Federn.

Die nachlassende Aufwärtsdynamik sei normal und gesund, betonte Christoph Ohme, Aktienchef der Bank Oddo BHF. "Das Durchbrechen der 20.000er-Marke des Dax bleibt aber in Sichtweite." Daran ändere auch die schwächelnde heimische Konjunktur nichts. Schließlich machten vor allem die Firmen aus der ersten Börsenliga 80 Prozent ihres jeweiligen Geschäfts im Ausland.

Da die noch vor wenigen Wochen präsenten Ängste vor einem Ende des Gewinnwachstums der Unternehmen verflogen seien, stehe einer Fortsetzung der aktuellen Rally nichts im Wege, erläuterte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst des Online-Brokers CMC Markets. "Für viele ist der Preis einfach zu hoch, dem Markt fernzubleiben und den Bullenmarkt zu verpassen."

ÖLPREIS AUF TALFAHRT - CHINA-SORGEN BELASTEN KUPFER

Zusätzlichen Schub erhielt der Aktienmarkt vom Rückgang der Energiepreise. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 4,7 Prozent auf 73,86 Dollar je Barrel (159 Liter). "Die Nachricht, dass Israel keinen Angriff auf die iranische Ölinfrastruktur plant, beruhigt", betonte CMC-Experte Stanzl. Außerdem hatte die Opec vor allem wegen der schwächelnden Konjunktur in China ihre Bedarfsprognosen für 2024 und 2025 erneut gesenkt. Im Sog des fallenden Brent-Preises gerieten auch die Rohölwerte unter Verkaufsdruck. Die Aktien von BP, Shell oder TotalEnergies <TTEF.PA> fielen um bis zu 4,8 Prozent. Der europäische Branchenindex <.SXEP> gab 3,3 Prozent nach.

COTY-AUSBLICK BELASTET KOSMETIKFIRMEN - MTU IM AUFWIND

Unter Druck gerieten auch europäische Kosmetikfirmen, nachdem der US-Konzern Coty <COTY.N> seine Wachstumsziele zurückgestutzt hatte. Am schwächsten entwickle sich offenbar der Kosmetik-Massenmarkt, schrieb Analyst Dan Su vom Research-Haus Morningstar. Darauf deuteten die Probleme einiger Drogerieketten hin. Die Aktien von Beiersdorf <BEIG.DE> und L'Oreal <OREP.PA> verloren bis zu 3,9 Prozent. Coty-Titel gaben an der Wall Street fast elf Prozent nach.

Stark gefragt waren dagegen die Papiere von MTU <MTXGn.DE>, die sich um knapp fünf Prozent verteuerten. Der Triebwerkshersteller hob nach einem überraschend starken Neunmonatsergebnis seine Gewinnziele für das Gesamtjahr an.

(Bericht von Hakan Ersen und Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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